Tach. Mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv. Und aus Dortmund. Ich hab keine Ahnung, was nun schlimmer ist.
 

 

Aber – keine Sorge! Dies ist kein Selbsthilfeforum. Soviel vorweg.
Mein Name ist, wie gesagt, Tobi, und ich bin, wie gesagt, depressiv.
So weit waren wir bereits.
„Ich bin auch manchmal traurig“ mag da jetzt das eine oder andere Menschlein denken, und genau aus diesem Grund habe ich beschlossen, diesen Blog zu schreiben. Nunja. Fast.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand neben einen Querschnittsgelähmten im Rollstuhl kniete, ihm tief in die Augen sah und sagte:

„Komm. Ich sitz auch mal ganz gerne rum. Aber jetzt reiß dich mal zusammen und geh ne Runde um den Block. Was meinste?“

Ja, richtig, schon fast wieder irgendwie witzig, da absurd.
Dennoch bekomme ich häufig solche „Ratschläge“ und „Zuwendung“, da ich ja „etwas traurig bin.“

Ich bin nicht traurig. Ich bin depressiv.

Depressionen werden immer noch mit viel zu spitzen Fingern angefasst, immer noch lieber in die Stille der Schande geschoben als sie einfach mal ganz offen als das thematisieren zu können, was sie sind: Eine Krankheit.

Den eigentlichen Anlass, diese ganze Blog-Sache hier anzugehen war der Suizid einer ebenfalls depressiven Freundin an den Weihnachtstagen 2013. Ich mag nun garnicht auf die Tränendrüse drücken, denn das gehört nicht hierher, da zu persönlich. Ich erwähne dies hier, da in mir seither folgende Frage keimt:

Ließe sich so etwas verhindern, auch nur ein einziges Mal, wenn sich Depressionen ein kleines Stück aus der heimlichen Ecke hinausbewegten, in die Anerkennung der breiten Masse als Krankheit und Verletzung, als eben nicht „mimosenhaftigkeit“, sondern auf einer Stufe mit gebrochenen Beinen, Krebs und anderen Dingen, die jedem von uns widerfahren können? Als eine Sache, die man ganz selbstverständlich äußern und dafür lediglich ein informiertes „Ah, okay, dann weiß ich bescheid, wenn du manchmal komisch bist“ bekommt statt eines „Aha, soso, nun, ich bin auch manchmal traurig“ mit einem still hinterhergedachten „…aber ich stell mich deshalb nich an.“

Genau darum soll es gehen. Ich möchte Depressionen Gesichter geben. Kein Jammerforum.
Einen Ort, an dem „Leute mit“ den „Leuten ohne“ einfach mal schildern können, wie das ist.
Wir sind nicht „verrückt“ oder „etwas falsch im Kopf“ oder „halt n bisschen traurig“ – sondern haben schlichtweg ne nicht ganz so offensichtliche Krankheit, die Vielen noch recht fremd ist.
Nichts, wofür man sich schämen müsste.
Nichts, was nur hinter vorgehaltener Hand und geflüstert durch die Welt dringen darf.
In diesem Sinne möchte ich dann mal den Anfang machen.

Hi, mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv. Aber eben nicht traurig. Dafür aber leider aus Dortmund.

154 Comments on Hi, mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv.

  1. Hey Tobi,
    finde ich super, dass du dieses Thema ansprichst und diesen Blog ins Leben gerufen hast (er scheint sich schon bei Facebook zu verbreiten wie ein Leuchtfeuer).
    Ich bin gespannt was hier noch kommt (:

  2. Danke für die offenen Worte. Ich bin öftersn nur traurig, aber hoffentlich nicht depressiv. Erzählst du noch mehr von dir, was so in dir vorgeht, wie sich das anfühlt? Sorry falls meine Fragen zu doof klingen..

    • Deine Fragen klingen überhaupt nicht doof. Du kannst fragen, so viel du magst. Hoffen wir mal, dass du nicht depressiv bist 😉
      Und, ja, ich denke, ich werde etwas mehr darüber erzählen, wie sich das anfühlt, in den nächsten Tagen.

  3. hi Tobi
    ich finde es super, dass du diesen Blog schreibst…toll geschrieben:-) Ich habe vor einiger Zeit selbst die Erfahrung gemacht, wie das ist, vor 15 Arbeitskollegen zu erklären, dass hinter der hübschen Diagnose meines Arztes, „Burn Out“ nichts anders steckt, als eine Depression und es Zeit wird, damit genau so umzugehen wie mit Rückenleiden. So, basta! Starrendes Schweigen war die Antwort und ich war schweißgebadet, aber innerlich endlich mal wieder eins mit mir:-)
    mach unbedingt weiter:-)
    LG
    Tina

  4. Hi Tobi,

    mich würde auch interessieren, wie sich eine Depression bei dir so bemerkbar macht.
    In meinem Bekanntenkreis sind mehrere Menschen (darunter ein Arzt), der Meinung, dass ich auch eine Depression haben könnte, was ich immer für Quatsch hielt und halte.
    Was ich habe, sind sehr starke, plötzliche, unkontrollierbare Stimmungsschwankungen. Ich bin dann aggressiv, schlecht gelaunt und fange an zu heulen, ohne dass es irgendeinen konkreten Anlass dazu gäbe, aber auch ohne aufhören zu können. Aus Angst, meine Freunde/Bekannten zu alienaten und/oder zu verletzen, gehe ich meist nach Hause und verbarrikadier mich irgendwo vor dem Computer.
    Das ist in letzter Zeit sehr viel schlimmer geworden, seit ich meinen Lebensrhytmus stark umgestellt habe (mehrmals die woche sport mache). Ich habe ein bisschen den leisen verdacht, dass ich Probleme mit der Blutzuckerregulierung habe, weiß aber nicht, ob das der Grund für das Problem ist, das Problem verstärkt, oder ein komplett anderes Problem ist.

    Ich finds super, dass du das öffentlich ansprichst! 🙂 Das, was mich am meisten kaputt macht, ist, dass meine Bekannten/Freunde nicht wissen, warum ich plötzlich berserk gehe, und mich nicht mehr einladen weil ich „schlechte Stimmung verbreite“, bzw. ich die Angst habe, dass sie das tun könnten, was eigentlich vermeidbar sein MUSS.

    Liebe
    Iris

    • Hey liebe Iris,
      ich bin kein Arzt, und auch kein Therapeut, von daher möchte ich dir da nix ferndiagnostizieren. Ich würde dir raten, einen Termin bei einem Psychologen bzw bei einer psychologischen Erstberatung zu machen, oder aber, was auch helfen kann, bei einem Psychiater. Zu dem Thema „schlechte Stimmung verbreiten“ und alienation bzw. Rückzug kann und werde ich definitiv noch etwas schreiben, vielleicht mache ich das sogar als erstes, scheint ein wichtiges Thema zu sein!

    • hallo, ich lese mich hier grade durch die kommentare. mir ist dein satz: was ich immer für quatsch hielt und halte. aufgefallen. bei mir wurden vor 6 jahren anpassungstörungen und burn out diagnostiziert, was zur folge hatte, dass ich mehrere wochen auf der arbeit zwar funktioniert habe, ansonsten aber noch nicht mal mehr den gang zur waschmaschine geschafft habe. ich musste mich damals auch mit dem allen auseinandersetzen, einen heftigen depressionsschub zu haben. wovor hast du angst, wenn es bei dir tatsächlich eine depression sein sollte? mir hat diese zeit im nachhinein sehr geholfen, weil ich dank therapie und größerer achtsamkeit mir selbst gegenüber mein leben endlich entspannter leben kann. was mich nicht davor schützt irgendwann wieder abzustürzen. aber ich habe viel dabei gewonnen, mich von der leistungsgesellschaft und dem unbedingten funktionieren zu verabschieden.

  5. Das tut mir leid.. Ich glaube du erkennst es-sollte es so sein. Eine unglaubliche Dunkelheit, Ein Gefühl, dass ich noch immer nicht hinreichend in Worte fassen kann.

      • Hallo Tobi, schön von dir zu lesen, depressive Menschen sind für mich in ihrem Leben im Moment ver- rückt, also in ihrem Leben aus der Normalität
        Ver- rückt ,nicht verrückt wie bekloppt,ganz wichtig,diese Menschen sind uns eine Erfahrung weit voraus, denn manchmal sind gesunde krank und kranke gesund.in der Depression ist vieles anders und ein anderes Verständnis für diese Erkrankung wäre wünschenswert, denn es ist kein Beinbruch,der nach 6 Wochen wieder heile ist.Wenn ein depressiver Mensch es schafft daraus zu lernen wieso er depressiv wurde,kann er selber viel für sich tun,auch mit fremder Hilfe und aus sich selbst heraus.Und Ich glaube niemand der selber noch keine Depression hatte kann es nachvollziehen.Depressive Menschen unter sich müssen nicht viel erklären ,sie verstehen sich inhaltlich prima,da sie vieles ähnlich erleben und erlebt haben und das ist gut so !!! Ich lese deinen Blog sehr gerne und bringt auch mir die Depression zu verstehen näher danke dafür LG Innoc

  6. Hi Tobias,
    schön, dich gefunden zu haben.
    Ich heisse Nina und ich bin Veganerin. Auch dafür werde ich oft belächelt und ein munteres „Das ist nur eine Phase“ schallt mir häufig entgegen. Nun habe ich aber im Gegensatz zu dir eine Entscheidung dafür getroffen. Allerdings hatte ich das dringende Bedürfnis dir zu schreiben. Warum? Weil ich dich fragen will, ob du weisst, welch starken Einfluss die Ernährung, aber auch Kosmetikprodukte, Fernsehen, Stress etc auf die Gesundheit haben? Ob du weisst, dass du deine Krankheit, die zweifellos eine Krankheit ist, mit den richtigen Nahrungsmitteln, der richtigen Bewegung, dem Weglassen von Giftstoffen (Hautpflegeprodukte, tierische Produkte, etc) erheblich verbessern wenn nicht sogar heilen kannst. Du schreibst: „sondern auf einer Stufe mit gebrochenen Beinen, Krebs und anderen Dingen, die jedem von uns widerfahren können?“ Klar gibt es immer verschiedene Auslöser für Krankheiten – aber oft genug kann oder könnte der Patient (der Mensch) durch sein eigenes Handeln wieder gesunden.
    ich bin zum Glück nicht mehr depressiv, war es auch „nur“ nach zwei Geburten. Außerdem habe ich mit Panikattacken zu tun gehabt.
    Die passenden Medikamente, die Schulmediziner natürlich schon im Anschlag hatten, habe ich mich geweigert zu nehmen. Zum Glück.
    Stattdessen habe ich mir unzählige Informationen im Netz hesucht, unter anderem auch diese Seite angeschaut http://www.drmcdougall.com/ und meine Ernährung geändert. Low Fat, High Carb Vegan. Gute Infos gibt es auch hier: http://nutritionfacts.org/
    Dazu gibt es unzählige Studien (Neal Barnard, T. Colin Campbell, John McDougall, etc), die alle belegen (!): Eine fettarme, vegane Ernährung mit regelmäßiger Bewegung (Laufen, Yoga) kann nahezu alle Krankheiten heilen. Beziehungsweise dem Körper helfen, sich selbst zu heilen.
    Ich meine das gar nicht persönlich, weil ich dich ja nicht kenne, aber ich tippe mal, dass du abwinkst, weil du das nicht glaubst, und ausprobieren wäre ja auch viel zu anstrengend.
    Kaum jemand will die Wahrheit hören. Dabei ist es „so simple“.
    Wünsche dir alles Gute, falls du tatsächlich Fragen hast, ich beantworte sie gern beziehungsweise schicke dir gern Links zu den entsprechenden Studien, Videos, Blogs, Seiten whatever.
    Nina

    https://www.youtube.com/watch?v=_RwiYDtgpWI

    https://www.youtube.com/watch?v=-6AlF1WCHSQ

    https://www.youtube.com/watch?v=cwH6dxo2gco
    http://bunterohkost.info/home/depressionen-heilen/

    Ps. Ich geh schonmal in Deckung, weil ich befürchte, dass ein Welle der Empörung über mir zusammenbrechen wird. Das kenne ich schon. Aber da jeder einzelne Mensch zählt, schreibe ich, was ich zu schreiben habe 😉

    • Hallo liebe Nina,

      ich weiß deine Ratschläge zu schätzen. Allerdings geht es mir nicht darum, mich selbst zu therapieren oder anderen in ihre Heilungsprozesse reinzureden – sondern darum, diesem etwas verschwiegenem Thema etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, so dass Therapien (wie auch deine Vorschläge) ganz offen und ohne den Dünkel des „Verrücktseins“…

    • Hallo Nina,

      ich bin seit mehreren Jahren vegan. Und depressiv. Veganismus is kein Allheilmittel!
      Danke Tobi, für den schönen Blog. Das mit Dortmund tut mir echt leid 😉

  7. Hey Tobi,

    es tut so gut soetwas zu hören, denn dadurch merkt man, dass man eben doch nicht alleine ist.
    Es ist sicherlich schwer nachzuvollziehen, dass man in der Depression einfach NICHT KANN, aber es wird dennoch nur sehr selten toleriert und diese ganzen Sprüche wie „jetzt reiß dich mal zusammen“,“stell dich nicht so an“ oder „mach doch einfach mal, anstatt hier zu `leiden´“ hat jeder von uns schon gehört und sich noch schlechter oder kälter gefühlt.
    Depression ist einfach keine Traurigkeit und wenn man langsam wieder gesund wird (und es dauert oft einfach wirklich sehr lange) kann man es sogar zeitweise genießen überhaupt Traurigkeit zu empfinden.

    Es ist wunderbar, dass du den Mut gefunden hast und nun für so viele sprechen kannst, denen diese Krankheit die Sprache verschlagen hat!

  8. Klasse Text..einfach super niedergeschrieben:D
    Vor allem deine geniale Art zu schreiben (auch dein trockener und faszinierender Humor) ist der Hammer:) weiter so!

  9. Es hört sich ein bisschen danach an, als wäre es was schlechtes mit dem Gelähmten um Block zu gehen und mit dem Todkranken zu lachen.

    Meist bekommt man sogar das Feedback das Kommentare und Witze ohne Rücksicht viel besser ankommen, weil die Leute behandelt werden wollen wie jeder Andere.
    Sich wie normale Menschen fühlen.

    Du bist also depressiv? So what?

    Mit solchen gut gemeinten Absichten, die aber mit verbalen Entgleisungen und Diffamierungen von eben sicher keinen schlechten Menschen beginnen, ist leider der Sache wenig geholfen.

    Es kann auch nicht jeder Experte für jede Art von menschlichem Leiden sein.

    Akzeptiere die Fehler der Anderen, dann akzeptieren sie auch deine Fehler und lieben oder hassen dich als den Mensch der du bist und nicht weil du diese oder jene Krankheit hast.

    • Lieber Ben,

      ich fürchte, du hast mein Beispiel missverstanden. Ich stelle es keineswegs als schlecht dar, mit einem Rollstuhlfahrer um den Block zu gehen. Ich stelle diese Tatsache eigentlich sogar überhaupt nicht dar. Ich beschrieb eine Situation, in der jemand einen gelähmten Rollstuhlfahrer dazu bringen möchte, aufzustehen und selbst um den Block zu gehen – was diesem aber aufgrund seiner Behinderung nun leider völlig unmöglich ist. Es ging mir um die Tatsache, dass Menschen, welche nicht selbst in so einer wie auch immer gearteten Einschränkung stecken manchmal dazu tendieren, ihre eigene Lebensrealität auf alle anderen Menschen zu übertragen. Verstehst du, was ich damit sagen wollte?
      So wie es müßig ist, dem Rollstuhlfahrer zu sagen, dass man selbst auch lieber rumsitzt, aber dass man ja einfach nur aufstehen und gehen müsse – so ist es müßig, dem Depressiven zu sagen, dass man auch mal traurig ist – und man sich einfach nur zusammenreißen müsse.
      Es geht mir auch nicht um „Expertentum“ für alle Menschen. Ich möchte auch depressive Menschen nicht vom Rest der Menschheit abtrennen und als Sonderfall darstellen. Eigentlich möchte ich das genaue Gegenteil. Inklusion funktioniert aber nur durch Verstehen. Nicht durch Tolerieren, sondern durch Akzeptieren.
      Ist jetzt klarer geworden, was ich bezweckte?

  10. Hallo Tobi,

    Wie schon viele zuvor finde ich deinen Text mutig und aussagekräftig.

    Ich selbst leide mit meinen 26 Jahren seit 10 Jahren an einer immer schlimmer gewordenen Depression. Eben weil viele meiner Freunde und nahen Verwandten eher das Gefühl hatten dass ich ‚keinen Bock‘ habe, habe ich wohl so lange gebraucht um überhaupt eine Therapie zu beginnen.
    Am Anfang dachte ich, ich wäre traurig wenn ich grundlos anfing zu weinen oder mich wochenlang im zimmer zurückgezogen habe und auch simple aufgaben wie den Haushalt oder den vor allem morgendlichen alltag nicht meistern konnte und kann. Jetzt ist mir klar, dass es ein tiefes nichts ist.
    Ich wünschte wirklich, diese Diagnose wäre nicht so negantiv belastet. Menschen die sich nicht auskennen, denken, wenn sie was falsches sagen verletze ich mich selbst. Wieder andere, die sich informiert haben, denken dass es mir immer sehr schlecht gehen muss wenn ich mal auf etwas keine Lust habe.

    Ich habe mich auch schon häufig versucht in andere hineinzuversetzen, die nur über andere betroffen sind und mir ist bewusst dass der richtige umgang alles andere als leicht ist. Gerade ein partner ist oft genauso leidtragend wie der Erkrankte und muss vieles durchstehen.

    Vielen Dank!
    Denise

  11. Moin Tobi,
    Die Idee finde ich nicht nur gut, sondern echt Klasse!
    Jetzt kommt kein aber, sondern ein und:
    Und ich finde das Krankheitsbild sollte geklärt werden, es sollte geklärt werden was es für verschiedene Typen an Depressionen gibt und was biologisch passiert. Was all dies in deinem Alltag mit deiner Depression bedeutet.
    Ich vermute das ist dein plan?
    Ich kann nur referieren, da ich selbst nicht depressiv bin, mich jedoch ein wenig auskenne. Du jedoch kannst aus deiner Perspektive aufklären erklären und berichten. Das genau das wird gebraucht und das finde ich super. Ich werde dabei bleiben und weiter lesen.
    Danke für deine mühe!

  12. Hallo Tobi, aus Dortmund.
    Vielen Dank für deinen Mut! Ich erlebe ähnliches, wenn ich mich zu meinem ADS bekenne.
    Durch eine Depression bin ich nach 2maliger Kündigung in der Ausbildung auch gegangen.
    So doof es klingt: meine taschenlampe in der dunklen zeit, war eine neue Lebensaufgabe. Und dass diese sich in Form von Plan Y so gut und richtig anfühlt, hätte ich nie geglaubt!

    Bin gespannt auf weitere Beiträge von dir.
    Grüße vom ADW ( weitaus schlimmer als Dortmund)
    Lin

  13. Ich bin ohne, glaube aber einige Menschen mit in meinem Umfeld zu haben, die es selbst nicht so recht wissen. Ich will denen gar nichts einreden oder anhand deiner Seite Diagnosen treffen, es kann aber einfach nicht schaden, von einem Insider zu erfahren, was da so „los ist“, wenn man an Depressionen leidet.

  14. Aus Dortmund… soso… Mein Beileid! 😉
    Aber im Ernst: ein wichtiges Thema, welches durchaus mehr Öffentlichkeit vertragen könnte! Tolles Projekt, weiter so!

  15. Hallo Tobi, auch ich bin depressiv! Seit über zehn Jahren kämpfe ich gegen diese Krankheit und war schon so oft kurz vor dem Abgrund. Machmal denkt man, es geht einem besser, dann buuuuummmm…. Der nächste Tiefpunkt! Meine Umwelt, Familie und Freunde kommen nicht damit klar, dass es mir immer wieder (ja doch ohne Grund!) schlecht geht! „Geh raus, mach Sport, reiss dich zusammen“ alles Sprüche, die du sicherlich kennst! Lg

  16. Ker, woanders is auch scheiße! 🙂

    Ich finde deinen Apell wichtig und richtig! Weiter so und alles Gute!
    Linda

    Grüße aus dem wunderschönen Dortmund.

      • Hallo ich heisse Anja und ich bin depressiv. Ich nenne es depressionserfahren, weil ich nicht andauernd „traurig“ herum laufe, sondern eben lerne und gelernt habe, damit umzugehen und auch mit dieser Krankheit zu leben. so gut es mir möglich ist.
        Und ja, es nervt mich zum Beispiel total, das ich bewundert werde weil ich so „mutig“ bin offen darüber zu reden. Es ist nicht ansteckend, ich tue niemandem was und auch sonst sorg ich gut für mich. Es ist einfach nur auch eine Krankheit und das, was wirklich, zusätzlich zu Therapie und einfach überleben, anstrengend ist, ist dies innereliche zurück schrecken, das ich oft in meinem Gegenüber bemerke, wenns um psychische Probleme geht. Bei anderen Erkrankungen erlebe ich das nicht so und es kommen auch keine (unaufgeforderten) Hilfsangebote oder eben dies *stell dich nicht so an* Beides etwas skuril aber nu.
        Zuletzt hab ich sowas ähnliches erlebt. als ich Kinder bekam. Da darf auch ungehemmt dazu gesenft werden.
        Ich finde Aufklärung klasse!
        Danke!

  17. Hey Tobi, vielen Dank für diese tollen Worte!!!! Ich selbst bin bi polar. Das verstehen auch die wenigsten und das macht mich manchmal noch trauriger dazu !

  18. Hallo Tobi,
    tut mir leid, dass du aus Dortmund bist. Und depressiv. Ich bin nicht aus Dortmund aber auch depressiv. Dazu habe ich noch eine seltene körperliche chronische Erkrankung die man aber als Ottonormalverbraucher nicht kennt undan mir nicht (immer) sieht. Ich habe also eine doppelte Arschkarte. Man gibt mir ganz tolle Ratschläge zu meiner wirklich ernsten körperlichen Erkrankung (‚hast du es mal mit Sport/Vitaminen/Homöopatie versucht‘ etc., ‚ach ich bin auch manchmal müde‘) und/oder zu meiner Depression. Sicherlich gibt es Menschen die anders mit einer solchen körperlichen Erkrankungen umgehen, alles mögliche dagegen unternehmen, tausende Ärzte abklappern und neue Therapieansätze ausprobieren etc. Ich? Ich kann das leider meistens nicht. Warum? Weil ich depressiv bin. Nicht einfach ‚kann‘. Selbst wenn ich es wirklich will. Wobei es schwerfält zu wissen was und ob man denn überhaupt noch etwas will. Also lieber Tobi, danke! Vielleicht hilft dein Blog.

  19. Hi, lebe mit einem depressivem Menschen zusammen. Kostet mich sehr viel Kraft, weil er es sich nicht eingestehen möchte – und ich will ihm das auch nicht einreden, denke er muss es selbst realisieren. Leider geht dadurch auch viel in unserer Beziehung kaputt und ich weiß oft nicht mehr weiter. Ich glaube er hat auch einfach Angst davor, dass es bekannt wird (in der Arbeit, im Freundeskreis) und dass er nicht mehr glücklich werden kann. Ich würde ihm so gerne helfen – aber ich weiß nicht wie…

  20. Ich glaube nicht, dass Depressionen ein rein medizinisches Problem der Gehirnstoffwechsels sind. Man muss einfach jeden Tag Gründe finden um weiterzuleben und weiterzumachen. Manchmal genügt ein Lied, das wir zufällig hören um uns wieder Kraft zu geben, manchmal muss man sich bewußt machen, dass man dem deutschen Staat die Erbschaftsteuer nicht gönnt oder dass man unbedingt noch eine Sause in Paris durchziehen muss oder den Nachbarn verklagen oder die nächste Staffel einen Sitcom sehen. Lieber Tobi, ich wünsche dir eine wehrhafte Psyche und denk dran : Das Leben ist Scheiße, man muss was zu lachen haben (Dr. House).

  21. Danke für deinen Mut, danke für diesen Blog 🙂 Es würde wirklich helfen & gut tun, wenn man mit solchen Erkrankungen endlich ernst genommen wird und es in unserer Gesellschaft kein Tabuthema mehr wäre. Vielleicht würde genau das auch einige Suizide verhindern….Keiner muss sich für Depressionen & Co schämen!

    LG von Conny,manchmal auch „traurig“,aus dem hohen Norden 🙂

  22. Lieber Tobi, danke für die Offenheit. Wie die anderen auch, würde ich gerne verstehen, was in Dir vorgeht an solchen Tagen. Ich weiß mittlerweile, dass es eine richtige Krankheit ist und nicht einfach ein Anflug von Traurigkeit. Ich wünsche Dir alles Gute und Liebe.
    PS: an dem Umstand, dass Du in Dortmund lebst, kannst Du aber ganz klar was ändern 😀

  23. Hallo Tobi,
    ich möchte Dir wärmstens EFT (Emotional Freedom Techniques) ans Herz legen. Ich habe zwei Freundinnen, die nach jahrzehntelangen immer wiederkehrenden Depressionen und Therapien mit EFT schon nach drei Sitzungen aus ihrer Depression raus waren – und zwar nachhaltig. Ich selbst habe einen (Selbsthilfe-)kurse mit EFT absolviert und arbeite bei mir selbst damit. Depressiv bin ich daher schon lange nicht mehr. Und kommen Anflüge, kann ich mir damit selbst super und sofort helfen. Auch Ängste kann man damit unglaublich gut bearbeiten.
    Es gibt Psychologen, die eine kassenärztliche Zulassung haben, und auch EFT anbieten. Die rechnen das dann meist anders mit den Kassen ab. Es gibt auch schon viele Heilpraktiker, die EFT anbieten. Die muss man aber meist selbst bezahlen – was sich bei dieser Schnelligkeit und Nachhaltigkeit aber auch sehr lohnen kann. Dort bekommt man auch meist schneller einen Termin.
    Ich wünsche Dir alle Gute!
    Steffi

  24. Hey Tobi,

    Super. Depressionen müssen raus aus der Tabu Ecke, und es braucht dringend mehr Aufklärung.
    Mir ging es in meinen 2 schlimmsten Jahren genau wie dir.
    Ich bekam zu hören : „du nimm doch mal ein Entspannungsbad mit Lavendel oder so “ ich antworte : “ du, Ich mag aber lieber mit meinem Föhn baden „.

    Ja so ist das. Depression ist eine Krankheit die in 10 000 Fällen im Jahr nur in Deutschland tödlich endet. Ich finde diese Zahl unglaublich! Es muss einfach etwas passieren, damit dieses Bewusstsein im Umfeld ankommt.
    Man sieht es nun mal keinem an, wie ein gebrochenes Bein. Die kranke Seele ist nicht sichtbar, und wird ja meistens grandios überspielt.
    Danke dir für diesen Blog!

  25. Hallo Tobi !
    Danke danke danke ! Echt stark von dir und eine tolle Idee so einen Blog zu eröffnen ! Ich hoffe, dass sich dieser Text ganz schnell und überall verbreitet, sodass es wenigstens den ein oder anderen zum Nachdenken bewegt. Ich als angehende Ergotherapeutin (habe also auch viel mit depressiven zutun) bin dir jedenfalls persönlich sehr dankbar, dass du diesen Schritt getan hast und mit so einem ehrlichen Text was bewegen möchtest.

    Grüße aus Hannover

  26. Danke für die treffende Formulierung.
    In meinen Augen eine der schwierigsten Erkrankungen… Sehr viele Facetten und oft schwer zu greifen.
    Und erst recht schwer, sie gesunden Menschen verständlich zu machen!

  27. Hallo Tobi,
    vorweg möchte ich sagen, dass ich meinen Hut vor dir ziehe. (Imaginär versteht sich)
    Ich 20 Jahre alt (ja ein mancher mag jetzt schmunzelnd da sitzen) habe ebenfalls Depressionen und bin aufgrund dessen auch in Behandlung.
    Leider kann ich mit dem Thema nicht wirklich offen umgehen, da wie du sagst, man schnell als „Mimose“ abgestempelt wird.
    Durch diese Depression habe ich unter anderem meine Ausbildungsstelle verloren!
    Verständlich oder etwa nicht? Ich mein ich bin ja durch meine „Depressionen“ unzuverlässig.
    Ja, das war eine der Aussagen meiner Chefin.

    3 Jahre hatte ich Probleme. Wurde immer als pessimistisch und neurotisch betitelt.
    Bis ich mich aufgerappelt habe und nach einer Ursache gesucht habe.
    Diagnose schwere Depression.
    Aber wie soll man denn damit umgehen, wenn die Gesellschaft es dir untersagt offen über deine Krankheit zu reden, da sie nicht als solche angenommen wird?
    Die Angst dem Partner, Arbeitgeber, der Familie oder gar den Freunden zu berichten was los ist verfolgt.
    Der Gedanke, sie nehmen dich nicht für voll begleitet einen, da man es kennt.
    Wir wollen KEIN Mitleid, was viele denken!
    Ein Krebskranker erwartet es auch nicht.
    Wir wollen Anerkennung unserer selbst und unserer Krankheit!
    Mein Name ist Anni und ich habe Depressionen!

  28. Hallo Tobi,
    danke für diesen Blog. Es ist wirklich so wie Du es schreibst. So geht es mir auch. Es gibt gute Tage und schlechte Tage… Und trotzdem schaffst Du es so lustig darüber zu schreiben, dass selbst ich gerade laut lachen musste und beinahe meinen Kaffee über den Laptop gespuckt habe. Ich bin jetzt schon großer Fan Deines Blogs und bin sehr gespannt wie es weitergeht.

  29. Mann, danke für den Kommentar mit dem Rollstuhl Fahrer. Das hast du einfach wunderbar gesagt/geschrieben. Ich denke so oft, dass wenn ein Mensch schon auf er Brüstung vom Hochhaus steht und dann aber umdreht und nicht springt, er als Held gefeiert wird. Die Stärke wird gepriesen und immer wieder wird gesagt wie toll das doch ist. Aber jeden verdammten Tag an dem ich es schaffe aus meinem Bett aufzustehen und weiter zu machen, ist bloß ein ganz gewöhnlicher blöder Dienstag. Ganz im Gegenteil, ich werde noch gebeten nicht rumzuheulen. Ich bin beeindruckt und froh zu gleich, dass man drüber redet. Danke.

  30. Ui… ein Thema von dem ich keine Ahnung habe… aber Deine Texte machen mir echt Spaß zu lesen.
    Insofern… unterhalte und informiere uns gerne weiter 😉

  31. Weiter so…meinen Respekt haben hier nicht nur der Tobi, sondern alle mutigen depressiven Menschen auf diesem Blog. Bei mir weiß der Arzt noch nicht ob ich vor einer Depression stehe..oder nur Angstzustände habe…jedoch bin ich jetzt schon froh, dass ich den Schritt zum Arzt gemacht habe.

  32. Hallo Tobi,
    ich finde deinen Entschluss diesen Blog zu verfassen richtig gut. Ich habe mir schon oft ähnliche Gedanken gemacht, bin aber immer wieder an der Einstellung meiner Mitmenschen zu diesem Thema gescheitert. Selbst Psychologen, Therapeuten und Co haben mir mitunter fast schon vehement davon abgeraten mir nahe stehenden Menschen von meiner Krankheit zu erzählen, was mich gelinde gesagt noch mehr deprimierte. Man warf mir vor damit einen Vorteil aus meiner Erkrankung ziehen zu wollen, mein Umfeld dadurch zwingen zu wollen Rücksicht auf mich zu nehmen. Wenn ich erklärte, dass ich doch nur wolle, dass andere verstehen warum ich manchmal eigenartig bin, frei nach dem Moto: ‚Ach so, ok. Dann weiß ich ja bescheid‘, hat man mich immer verständnislos angesehen und ich konnte mehr als einmal erkennen, dass man mir nicht glaubte und weiterhin der Ansicht war ich wolle Mitleid und Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
    Dein Blog gibt mir den Mut, dass nicht nur ich Depressionen als Krankheit sehe die man zwar behandeln kann, die sich aber auch nicht einfach so wegdiskutieren lässt.
    Deshalb bekommst du ein ehrlich gemeintes ‚Dankeschön‘ von mir.
    viele liebe Grüße
    V.

  33. Hi Tobi,
    ich bin manchmal traurig…wenn jemand weggeht den ich lieber bei mir hätte…wenn ich nen traurigen Film sehe…ein trauriges Buch lese…mich mit jemanden gestritten habe…usw…Manchmal bin ich aber auch depressiv. Warum??? Tja, wenn ich das so genau wüßte!!! Dann kommen mir Gedanken in den Kopf die ich sonst so nicht denke….dann überwiegt mein Bauchgefühl und mein Kopf schaltet aus…die Ratio ist irgendwie nicht mehr vorhanden. Es übermannt mich…wellenweise brechen Emotionen über mich herein und ich weiß nichts mehr mit mir und denen anzufangen. Erklär das mal jemanden der das noch nie erlebt hat und Depression mit Traurigkeit vergleicht. Schön dass du das offen ansprichst. Ich mache auch keinen Heel aus meiner Depression. Das Buch: Irre, Wir behandeln die Falschen….finde ich super passend.

    Dir viel Glück und schreib weiter…

    LG,
    Nicky

  34. Und hastdunichtgesehen musst Du Dich schon rechtfertigen… irgendwie schade.
    Ich freue mich, mehr von Dir zu lesen und packe Dein Blog nun gleich subito in meinen Feedreader.
    Alles Gute!

  35. Hi Tobi. Dass du aus Dortmund kommst – tja nun, dass tut mir leid. Aber es gibt schlimmere Städte. 😉

    Ich hab den Eintrag jetzt ca. 15 mal gelesen und dachte „Endlich mal jemand, der den Mund auf macht und sich nicht schämt!“. Leider tun das viel zu viele – und ich gehöre/gehörte leider auch dazu. Vor ein paar Jahren hatte ich ebenfalls schwere Depressionen und wurde nur belächelt oder mit „Wird schon!“ abgefertigt. Irgendwann schwieg ich einfach nur noch und sagte allen, es ginge mir gut. Bis ich irgendwann nicht mehr konnte. Tablette, Psychologen, Therapien – all das hat mich zwar ein bisschen weiter gebracht, aber ganz geheilt bin ich bis heute noch nicht. Wahrscheinlich, weil sich damit noch nie jemand richtig beschäftigt hat und versucht hat rauszufinden, wie und ob man das richtig heilt.
    Sei’s drum. Ich danke Dir von Herzen für diesen Blog! Ich fühle mich mehr verstanden und nicht mehr so einsam. Es tut gut zu wissen, dass es auch andere gibt die darunter leiden und darunter, wie sie behandelt werden von der Außenwelt.

    Hut ab, Tobi aus Dortmund, für den Mut und die Ehrlichkeit!

  36. Hallo Tobi,

    wir von der wochenwebschau finden deinen Blog und deinen Mut so offen mit dem Thema Depression umzugehen toll. Wir würden gerne darüber berichten. Hättest du Lust und Zeit für ein kurzes Skype-Interview?
    Mehr Infos gerne über digitale.garage@radiobremen.de

    Viele Grüße aus Bremen,
    Isabel

  37. Hey Tobi,
    Ich bin Rebecca und depressiv. Ab und zu bin ich auch mal nur so traurig 😉 aber ich bin froh, hier zu lesen, dass noch mehr Menschen wie ich sich nicht schämen und offen damit umgehen. Wir müssen was bewegen, für alle diejenigen die gerade keine Kraft haben um aus der Ecke heraus zu kommen! Weiter so!

  38. Hallo Tobi. Mein Name ist Marina und ich habe Depressionen.
    Ich versuche schon lange offen mit dem Thema umzugehen um den Menschen klar zu machen was es heißt depressionen zu haben. Deshalb finde ich es super das Du diesen Blog gestartet hast. Vielleicht sollte ich so was auch mal tun. Ganz herzliche Grüße an Dich.

  39. Prima Idee, gut geschrieben *daumenhoch* aber…das grüne Gekleckse im Hintergrund macht mich beim Lesen wahnsinnig, das ist SO mühsam drumrum oder drüber weg zu sehen..vielleicht überdenkst Du das nochmal 😉

  40. Hi Tobi, ich bin gerade auf diesen Blog gestoßen und er macht mich nachdenklich. Und ein ganz kleines bisschen ärgere ich mich auch.
    Vorab: Das Thema „Depression“ ist für mich kein unbekanntes. Mein Vater hat sich vor vielen Jahren das Leben genommen. Vorangehend lautete die Diagnose „Depression“, obwohl er alles andere als ein Trauerklos in der Ecke war. Mir selbst wurde zwei Mal in meinem Leben eine Depression attestiert, eine Veranlagung dazu habe ich nach wie vor. Auch ich bin und war niemand, der auf Außenstehende traurig wirkte. Die Krankheit hat viele Gesichter… Ich habe innerhalb von 15 Jahren drei Mal sechs Wochen in einer psychosomatischen Klinik verbracht. Das hat mich „gerettet“, aber dazu später. Was ich dort lernte, hat mir aber selbst dann noch geholfen, einer Depression entgegen zu wirken, als bei mir ein Jahr später eine recht schlimme, unheilbare (nicht psychische) Krankheit diagnostiziert wurde, die ich nicht mehr los werde und mit der ich leben lernen muss. Meine Krankheit tut hier nichts zur Sache, damit würde ich ein ganz anderes Fass aufmachen. Außerdem habe ich mich, als Journalistin, auch über meinen persönlichen Weg hinaus, mit dem Thema auseinandergesetzt. Soviel zu ein paar Aspekten meines Hintergrunds.

    Nun zu meinen Gedanken und Bedenken…
    Zunächst finde ich es gut und wichtig, dieses Thema zu diskutieren und aus der „Schmuddelecke“ heraus zu holen. Die Diskussion zu „Burnout“ hat da ja schon einige Dienste geleistet und ist ja mittlerweile eine Krankheit, die sich leichter zugeben lässt, obwohl sie nichts anderes ist als eine Depression. Die Assoziation mit einem erfüllen Arbeitsleben spielt da sicherlich eine legitimierende Rolle… Aber auch aus dem Grund, der mich gerade ein bisschen…zwiebelt, wenn ich mir diesen Blog anschaue, ist das Thema wichtig. Nämlich, weil es nicht nur darum gehen sollte, Sensibilität für Betroffene zu erwirken, sondern AUCH und vielmehr Betroffene aufzuklären und Lösungswege aufzuzeigen. Damit könnte sich dann auch Dein Wunsch erfüllen, hier kein „Jammerforum“ zu etablieren.
    Nach all dem, was ich erfahren und gelernt habe, auch von den unterschiedlichen depressiven Menschen, die mir auf meinem Weg begegnet sind, sehe ich es nämlich geradezu als Risiko und Problem an, sich mit dieser „Krankheit“ zu identifizieren und sie als gegebenes Schicksal zu sehen. Nicht, weil es keine Krankheit ist, sondern weil gerade die Tücke dieser Krankheit darin besteht, dass sie Heilung und Lösungswege verhindert, weil sie die Betroffenen schlimmstenfalls Handlungsunfähig macht.
    Dem gilt es entgegenzuwirken. Und dabei hilft Aufklärung. Die gute Nachricht ist nämlich, dass auch die Hirnforschung mittlerweile bescheinigt, dass man auch jenseits von Medikamenten gegen Depression etwas machen kann (Stichwort: Neuronale Plastizität), die schlechte, dass es mehr braucht, als Medikamente und selten reichen 50 Minuten Psychotherapie pro Woche.

    Die Psychiatrie erkennt Depressionen als Stoffwechselstörung im Gehirn, die durch ein Ungleichgewicht verschiedener Botenstoffe (z. B. Dopamin, Serotonin) entsteht. In den meisten Fällen ist dieses Ungleichgewicht „hausgemacht“. Plattes Beispiel: Mensch hat Problem – Mensch kommt mit diesem Problem nicht zurecht – Mensch transformiert dieses Problem in eine Depression und bildet keine (oder zu viele ‚negative’) Botenstoffe – Ungleichgewicht manifestiert sich – Voilá: Depression, in unterschiedlicher Schwere – Teufelskreis oder Abwärtsspirale oder wie man es nennen mag.

    Die wirklich guten Psychiater, mit denen ich gesprochen habe, geben zu, dass es eigentlich ein Glückspiel ist, das richtige Medikament für den Patienten zu finden, das dieses Botenstoff-Ungleichgewicht ausgleichen hilft. Sie sagen aber auch, dass selbst das absolut passende Medikament nicht ausreicht, sondern nur begleitend helfen kann, über einen gewissen Zeitraum… Denn es ist wichtig, sich dem zu stellen, was die Depression auslöst, also Situationen, Verhaltensmustern etc. Tja, das bedeutet eben auch: Verhaltensmuster erkennen, aufbrechen und Leben ändern. Ich weiß, das klingt zu einfach und es ist alles andere als das. Aber gerade aus dem Grund, braucht es gute, passende Hilfe zur Selbsthilfe und nicht das unendliche Graben in allen Traumata, die sich finden lassen. Stichwort: Positive Psychologie.

    Das Wichtigste und Unmittelbare, das uns die Therapeuten und Ärzte in der Klinik als Aufgabe gegeben haben, lautete: „Positiven Stoff bilden!“ Was hieß, dass wir neben dem Angehen unserer Probleme mit (professioneller Hilfe) auch selbst Einfluss darauf nehmen können und müssen, damit es uns wieder besser geht. Indem wir Dinge tun, die uns gut tun. Klingt einfach…und im Endeffekt ist es das auch.
    Will sagen: Es gibt Licht am Ende des Tunnelsystems! Und es gilt, sich aufzumachen und den Weg dorthin zu finden. Unterwegs kann man dann auch versuchen, bei Außenstehenden Akzeptanz zu erwirken, ein Recht durchzuboxen, traurig sein zu dürfen oder überhaupt Gefühle zu haben, um gar nicht erst in Depression zu gelangen. Übrigens durchaus ein zu thematisierendes gesellschaftliches Problem ist! Dazu kann man aber auch beitragen, wenn man selbst soweit ist, dass man dieses Recht sich selbst zugesteht. Denn gesellschaftliche Akzeptanz ist ja nicht die Lösung, die einem dabei hilft, nicht mehr depressiv zu sein.

    Ich weiß, dass ich auf Grund meiner Geschichte, Anlagen etc. immer das Risiko haben werde, eine Depression zu bekommen. Es hat zum Beispiel viele Jahre gebraucht, bis ich gesehen habe, dass ich mir die Trauer um meinen Vater nicht gestattet habe, weil es damals nicht ging, und stattdessen in die Depression gegangen bin. Und ich habe mir durch viele Täler hindurch und auch mit einiger Entbehrung, Mittel und Wege erarbeitet, auf die ich zurückgreifen kann, wenn mir die Depression droht.

    Ich hoffe, dass sich alle hier auf den Weg machen. Und bei wem es noch nicht klinisch ist:
    Es gibt Kulturen, in denen weinen und schreien die Menschen, wenn jemand gestorben ist, sie tanzen, lachen, sie streiten sich, dass die Fetzen fliegen. Wenig erstaunlich: „Depression“ ist in diesen Kulturen ein unbekanntes Fremdwort.

    Vielleicht sollten wir dafür mal eine Lanze brechen, dass es auch uns (wieder) erlaubt ist, Gefühle zu haben und dass das keine Schwäche ist.

  41. Hey Tobi, leider weiß ich nicht was die Ursache für deine Depression ist, bzw. was du durchgemacht hast aber ich denke so geht es den meisten. Jeder hat seine Vergangenheit, jedoch geht jeder anders mit seinen Erfahrungen um- die einen schaffen es alles zu verarbeiten, die anderen fressen alles in sich hinein, lächeln und lassen niemanden wissen dass man Probleme hat, weil man Angst hat die Leute (Freunde/Verwandte) damit zu nerven. Zum Zweiteren gehöre auch ich… Ich musste mich mein ganzes Leben durchkämpfen und wollte bereits öfter das Handtuch werden. Was mich weiter kämpfen lässt, ist mein dreijähriger Sohn, den ich alle zwei Wochen sehen darf nachdem mich meine Frau verlassen hat. Sie gehörte leider auch zu denjenigen die nicht um etwas kämpfen, sondern einem den Gnadenschuss geben wenn etwas nicht läuft. Ich musste leider auch schmerzlich erfahren dass „Freunde“ Luxus sind. Jeder hat einen Bekanntenkreis aber derjenige der „einen Freund“ hat, kann sich schon zu den glücklicheren Menschen zählen. Man kann jemanden Jahrelang kennen, ohne ihn zu kennen. Das traurige ist- mein bester Freund ist mein Bruder auf den ich mich immer verlassen kann und das blind. Ich bin ein recht hilfsbereiter Mensch, nur leider sehen das viele als Schwäche und nutzen einen aus. Somit hat es sich mittlerweile soweit entwickelt dass ich unzählige Bekannte habe aber keine Kontakte pflege, da ich zu oft enttäuscht wurde. Und meine Familie, naja die zählte ich soeben auf- mein Sohn und mein Bruder… Genug von mir, auch wenn ich dich nicht kenne, wünsche ich dir dass du deine Depressionen ohne Medikamente in den Griff bekommst und jemanden kennen lernst, der dich alles vergessen lässt. Leider gibt es in meinem Bekanntenkreis zwei Leute die sich erfolgreich das Leben genommen haben, weil niemand etwas ahnte und er sich auch nicht mitgeteilt hat, aus diesem Grund finde ich es wichtig dass man sich einfach mitteilt, auch wenn es anonym ist und man sich einfach nur mal auskotzt (so wie auch ich gerade)… Alles Gute von mir!!!

  42. Hallo Tobi,
    eine sehr gute Idee die Du da hattest!
    Depressionen sind in der Tat leider ein sehr verschwiegenes und oft verheimlichtes Thema,
    wie schon Blogger vor mir geschrieben haben,denkt man häufig auch,man hätte garkeine,weil die wenigsten wissen,wie sich Depressionen äussern!
    Man merkt persönliche Veränderungen an sich selbst und wie schon beschrieben wurde,merken es manchmal auch andere,aber eben nur manchmal,weil man häufig ‚gute Miene zum bösen Spiel’macht-wenn man daß so sagen kann,oft lächelt man obwohl einem innerlich garnicht so zumute ist,aber man verhindert so z.B. nicht ernst genommen zu werden..oder gar belächelt..
    Ich war vor kurzem auf Reha(psychosomatisch),auch ich habe in den letzten Jahren ein paar Momente erlebt,die mich geprägt und man könnte sagen-innerlich gezeichnet-haben!
    In der Reha erfuhr ich das erste mal,wie sich eine Depresion überhaupt äussert und welche Anzeichen es gibt!
    Ich war doch sehr erstaunt,denn auch ich hätte nie gedacht,daß ich eine Depression haben könnte,jeder ist schliesslich mal schlecht drauf oder ‚traurig‘..und doch traf jeder Punkt zu,der eine Depresion beschreibt.
    Aber bei einer Depression ist das alles ausgeprägter und ein schleichender Prozess!
    Ich habe auch diese starken Stimmungsschwankungen,bin schnell gereitzt,lebe seit einiger Zeit ziemlich zurück gezogen und komme viel schneller an meine emotionalen Grenzen,als das früher mal war und in manchen Momenten weine ich auch..manchmal ohne ersichtlichen Grund!
    Man geht seinen Hobby’s nicht mehr so nach,wie in alten Zeiten und hat weniger Freude an Dingen,die einem immer viel Freude gemacht haben..eine Spirale die immer weiter nach unten geht und die man eigentlich versuchen sollte,wieder hinauf zu klettern,aber das ist leider nicht so einfach,wie gesagt!
    Deshalb DANKE ich Dir für Deinen Blog und die gute Idee,Depressionen zum Thema zu machen!

    Liebe Grüsse Natascha
    P.S.Daumen hoch und weiter so!

  43. mein erster satz zu meinem freund war ..hi ich bin sevda und depressiv ..aber nicht bekloppt ..ich musste echt lachen als ich dein text gelesen habe..auf jedenfall werd ich dein blog verfolgen..lg aus bremen

  44. Ich finde eben doch, dass Depressionen eine Art der Traurigkeit sind.
    Wie eine alte häßliche Tante die keiner mag. Ich habe sie nicht eingeladen. Auf einmal ist sie da, und alleine ihre Anwesenheit treibt mir die Tränen in die Augen. Ich kann sie nicht wegschicken, sie bleibt, solange ich weine. Und solange sie da ist, weine ich. Und weil ich nicht weiss, wie ich sie loswerden kann, werde ich immer trauriger.
    Sport kann die Tante gerne mitnehmen. Schick doch bitte Sport vorbei, damit Sport ihr Beine machen kann.

  45. Hi,
    irgendwie macht mir das Mut. Ich versuche trotz allem, mitten im Leben zu stehen, aber die (Zukunfts-)Ängste machen es einem manchmal schon schwer.

    Ich würd mich freuen, wenn du dich bei mir melden würdest…Austausch mit „Menschen-mit“, die ihren Spaß am Leben nicht verloren haben und offen dazu stehen, was mit ihnen ist, würde mir a) gut tun und b) Spaß machen 😀 Bin übrigens 20 und aus Hessen.

    • Hallo Katharina.
      Ich teile die gleichen Ängste wie du.
      -Die Zukunft.
      Kenne das Gefühl der Einsamkeit gut, da es einfach zu wenige Menschen gibt die einen ernst nehmen und zuhören.
      Einfach mal ehrlich über seine Gedanken, Ängste und Gefühle zu reden wäre für uns alle durchaus ein guter Anfang.

      Anni (20) aus Stuttgart :))

  46. Hi, Tobi,
    Ich bin aus Schwaben. Dagegen hilft nix. Aber gegen die Depressionen nehme ich seit vier Jahren Medikamente. Traurig bin ich manchmal trotzdem. Heute allerdings ganz und gar nicht: Danke für deine Ehrlichkeit und alles Gute!

  47. Hey, vielen Dank.
    Ich freue mich auf mehr. Der Spruch „jetzt reiß Dich mal zusammen“ führt irgendwann dazu, dass wirklich irgendwann etwas reißt…. Meistens ein Stück Deiner Seele.
    Mach bitte weiter!

    Micha

  48. Ich sage ganz einfach nur Danke! (schön zu wissen, dass man nicht alleine da draussen ist!)

    LG, Jenny

    PS: Dortmund ist doch toll!!! 😉

  49. Hallo Tobi
    Ich hab mir das alles durchgelesen und finde es super wie viele Menschen du dadurch ansprichst!
    Meinen Respekt!
    Bei mir es nun so dass meine Schwester erkrankt ist und ich ihr unbedingt helfen möchte. Ich habe auch das Gefühl dass sie mir am meisten vertraut und ich will dass es so bleibt. Hast du oder andere betroffene einen Rat für mich???
    Lieben Gruß Natali

    • Liebe Natali! Es gibt häufiger „Kurse“ für Freunde oder Verwandte von „Betroffenen“. Leider findet man Flyer dazu meist bei Psychologen oder Psychotherapeuten. Aber – du kannst ja auch einfach mal dort anrufen und nachfragen, ob sie wissen, wann mal wieder so eine Veranstaltung geplant ist.

    • hallo,
      ich bin die Nelly und Krankenschwester in einer Psychiatrie, wo wir viele Patienten mit Depressionen behandeln. Ich kann den Tip geben: wichtig ist es die Leute hoch zu bekommen… (was nicht gerade einfach ist) versuchen sie für etwas zu begeistern (wir bieten diverse beschäftigungen an: backgruppe, bewegungstherapie, musiktherapie, kognitives training… an denen sie teilnehmen müssen) und teilweise muss man auch die leute „zwingen“ aufzustehen (immer wieder sagen oder am bett stehen bleiben bis sie aufstehen), versuchen wieder einen richtigen Tagesrhythmus rein zu bekommen. Manchmal haben wir schwer depressive Patienten- diese fühlen sich innerlich komplett leer, „haben keine gefühle mehr“ (oft auch wie innerlich tot beschrieben) bei denen ist es oft so, dass wir versuchen ein gefühl der wut zu wecken (geht am einfachsten)- ohne dabei fies, gemein zu sein sondern immer noch respektvoll- wenn sie dieses schon äußern können, dann ist das ein erster guter schritt… dieses wird im anschluss natürlich mit dem pat. nachbesprochen warum und weshalb man ihn wütend gemacht hat. Natürlich ist es für den betroffenen Patienten nicht immer gleich nachvollziehbar und dieser ist dann sauer auf mich/uns , das muss man dann erst einmal aushalten.

  50. Lieber Tobi, ich finde zwar nicht, dass dieses Thema noch sehr tabuisiert wird, allerdings freue ich mich immer, wenn Menschen so mutig sind und darüber öffentlich(!) reden bzw. schreiben. Ich habe bis vor 1, 2 Jahren selbst mit einer Freunden über Depression und Suizidb gebloggt und mit 19 Jahren ein Buch geschrieben (sitze inzwischen auch schon an einer Fortsetzung, weil man wächst ja doch Tag um Tag durch neue Erfahrungen), und bin wirklich froh darüber zu sehen, wie viele Schritte die Gesellschaft gegangen ist und wie wenig in meinem Umfeld noch stigmatisiert wird. Menschen, die nicht betroffen sind, die niemanden in seinem Bekanntenkreis oder in der Familie haben, können rein gar nichts mit den Worten Stolpern und Fallen und Kämpfen und heulen und weinen und weinen und heulen und dem Gefühl von Bewegungslosigkeit anfangen. Aber Worte mit denen man diese Gefühle und die Machtlosigkeit seinerselbst gegenüber hat, fallen einem ja auch nicht einfach aus dem Mund und wenn doch, dann heißt das nicht, dass sie auch in die Köpfe und in die Herzen unserer Mitmenschen wandern und das ist das Fatale. Ich wünsche dir ganz viel Glück und Erfolg und auch ein wenig Freude dabei, deine Geschichten zu erzählen. Ich bin ganz gespannt auf deine Texte und deine Erlebnisse, Gefühle und Gedanken!

  51. Habe vor 4 jahren aus berzweiflung nen selbstmordversuch gemacht. Damals war ich in einer sehr schlimmmen beziehung mit körperlichen gewalt etc. Durch den druck der beziehung griff ich immer mehr zum alkohol :-(. Und dann kam in einem rausch alles zusammen und ich habe versucht mir das leben zu nehmen. Ich bin dann in eine klinik, freiwillig, um mir irgendwie helfen zu lassen. Damals kam dann raus dass ich Bipolar bin. Also manisch- depressiv. Leider kenne ich meinen leiblichen vater nicht, ich habe ihn aber nun endlich gefunden, nach 30 jahren!!! Auch er, sowie drei meiner geschwister von seiner seite, sind manisch- depressiv :-(……. Ich habe mich immer gegen medikamente gewehrt, habe sie mal probiert, aber da fühlte ich mich so tot…………. Nun habe ich seit drei jahren einen ziemlich cooolen job, mein traumberuf, aber er kostet mich alle nerven ud die depressiven phasen haben mehr und mehr zugenommen :-(. Letzte wochen war ich beim arzt….burn out….mein gewicht ist derzeit bei 43 kg bei 167 cm….. Am donnerstag fange ich wieder mit einer therapie an……. Momentan geht es mir nicht so toll…… Und das obwohl ich eigentlich in einer super glücklichen beziehung bin und alles habe was ich mir je erträumt habe. Meinen Mann, meinen Hund meine katzen und meine kaninchen……
    Es könnte allles so schön sein…….
    Ich danke dir für deine worte und diese seite!!!!!!

  52. Komisch… Zufälle soll es ja nicht geben – oder doch?

    Vor ca. zwei Wochen hat sich ein ehemaliger Klassenkamerad und Gitarrist meiner ersten Kellerband in Bochum das Leben genommen. Heute stoße ich wiederum, durch den Like einer alten Freundin aus Dortmund, auf deinen Blog. Mittlerweile in Freiburg lebend, fange ich schon an mich zu fragen, ob Depression statistisch gesehen in NRW häufiger vorkommt, als hier unten – wegen einer schlechten Wirtschaftslage oder einfach nur weniger Sonne, oder so…

    Du merkst, ich habe im Grunde keine Ahnung. Und genau das ist mein Problem: Nämlich mein kläglicher Versuch nachzuvollziehen, wie kacke und schuldbeladen man sich eigentlich fühlen muss, und wie wenig Sinn man noch in seinem Leben sehen muss, um sich in letzter Konsequenz selbiges zu nehmen. Was bleibt mir anderes übrig, als der hilflose Vergleich, mit Situationen, in denen es mir mal richtig beschissen ging und ich nicht aufstehen oder mit Leuten sprechen wollte? Das ganze hoch zehn nehmen?

    Oder wohin mit meinem gut gemeinten Rat, der eigentlich nur mein Mitgefühl oder meine Liebe für jemanden ausdrücken soll, in der Hoffnung ihn vielleicht so vor dem Selbstmord bewahren zu können? Mit anderen Worten, wie begegne ich jemandem, der depressiv im Sinne des Krankheitsbildes ist und dessen Leiden offensichtlich viel größer ist, als ich mir vorstellen kann?

    Weiter anrufen weil man einen Rückruf schon nicht mehr erwartet oder es lassen, weil es den anderen sonst überfordert?

    Vielleicht gibt mir ja dein Blog etwas mehr Aufschluss darüber. Bis dahin aber erstmal eine gute Zeit auf der (Kultur-?) Messe!

  53. Lieber Tobi,

    Danke für Deine Worte – Du tiffst es extrem auf den Punkt.

    Noch vor 2 Jahren hatte ich keine Ahnung, was genau Depressionen sind, ja, vermutlich hät ich genau so reagiert, wie Du es beschreibst. Mittlerweile, nach diagnostizierter schwerer Depression, andauernder Medikamenteneinnahme und Psychotherapie weiss ich leider Bescheid. Auch ich schreibe. Aber (noch) nur für mich.

    Wenn’s mir gut geht, grenzt mein geschriebenes nahezu an Wahnsinn. Ich war jetzt zweimal (sehr sehr nah) am Suizid. Diese hinterhältige Krankheit übernimmt das Denken und Fühlen und führt einem zu derart schlimmen Gedanken. Und es erschüttert mich, im nachhinein zu lesen, was für Gedanken ich hatte.

    Das schlimme ist doch, von aussen betrachtet, wirke ich normal – manchmal etwas launisch, gereizt, traurig – aber sicher nicht schwer krank – aber ich würde behaupten, genau das bin ich – diese Krankheit kann tödlich sein und wird so oft unterschätzt.

    Auf jeden Fall: Danke für Deinen Mut & Deine Offenheit!

  54. Hey,
    ich reih mich jetzt einfach mal in die Reihe der Fürsprecher ein, nein, in die Reihe der Begeisterten. Jedes Wort kann ich nachvollziehen, jede Vorwurfs- und Ausredenvariante nachempfinden. Kein noch so hochbezahlter Schauspieler reicht an das Talent eines Depressiven heran, der vermitteln will; „Es ist alles okay!“ und dann allein in sich zusammensackt. Deinem Text nach hast du zumindest keine Familie, die noch zusätzlich, wenn auch ungewollt, dazu beiträgt. „Mach doch mal was.“ oder nach erfolgreicher „Es geht mir toll!“-Präsentation heißt es; „Bei mir lächelst du nie.“ Ein Highlight ist auch: „Freu dich doch mal.“ oder „Sei froh dass du einen Mann, wie mich hast, der dich unterstützt und dir hilft…“ Lieb gemeint, vernichtend für den Angesprochenen… Ab in die Mühle zwischen Vorwürfen und Selbstgeißelung… Willkommen in der endlosen Abwärtsspirale, ein weiterer Bahnhof auf dem Weg nach unten wurde hinzugefügt… Zurück bleibt Bewegungslosigkeit und Starre… Ich glaub, ich werd meinem Mann deinen Link schicken. Vielleicht klingt es aus deiner Feder verständlicher… Ich stoße mit meinen Erklärungen jedenfalls auf Unverständnis. Schlimmer noch, auf Sätze wie; „Ich glaube, du liebst mich nicht mehr….“ „Dann mach doch mal mit…“…. spätestens an der Stelle stellt sich meinerseits Schweigen ein, Sinnlosigkeit macht sich breit und…… olè!!! Ein neuer Bahnhof auf der Spirallinie…

    Weiter so, mich hast du zu deiner Anhängerschar dazugewonnen….

    Liebe Grüße, Nicky

  55. Hallo Tobi, liebe betroffene,

    Durch Zufall bin ich auf deinen blog gestoßen, der, wie ich finde, trotz deiner depressiven Stimmungslage eine menge witz und Charme enthält! Klasse! Ernstes Thema gut rübergebracht. Ich bin nicole aus Berlin.
    Ich selbst habe fast täglich mit depressionen zu tun. Nicht in eigener sache. Ich bin Sozialarbeiterin und arbeite in einem betreuen wohnen. Die Menschen, die wir aufsuchen, haben die verschiedensten psychischen Erkrankungen. Viele auch Depressionen. Fast alle haben eines gemeinsam: sie sind meistens sehr dankbar, dass wir kommen und zuhören. Ihr könnt reden und euch entlasten. Mit Sicherheit motivieren wir auch zu Veränderungen, die aber in eurem tempo und nur, wenn ihr dazu bereit seid, erfolgen! Einmal depressiv ist nicht immer für immer depressiv! In diesem sinne wünsche ich euch allen kraft, den weg zu uns zu finden. Wir sozis sind keine wunderheiler, aber können helfen euer leid ein Stück weit zu mildern. Habt mut und wendet euch an die nächste beratungsstelle oder an den sozialpsychiatrischen eurer stadt!
    Alles liebe!
    Nicole

  56. Hi Tobi!
    Ich danke Dir für diesen Blog. Seit nunmehr fast 2 Jahren bin ich schwer depressiv. In meinem Umfeld wollte mir das nur niemand abnehmen:das kann ja gar nicht sein … Du bist doch unsere Frohnatur … Du lächelst und lachst doch ständig… dann hagelte es teilweise Vorwürfe: warum meldest Du Dich nicht … warum sagst Du denn nichts …
    Warum ich nichts sage? Weil ich monatelang im Dunklen getappt bin und mich einfach nicht mehr wiedererkannt have … weil ich nicht wusste, was mit mir los ist … ich mir dadurch weitere Sorgen gemacht habe … im November 2012 habe ich dann endlich Kontakt zu einer Psychologin aufgenommen, die mir in der Zeit nach dem Tod meiner besten Freundin geholfen hat …. seitdem geht es mir besser, weil ich weiß, was mit mir los ist…sie begleitet mich seitdem wieder regelmäßig im Abstand von gut 10 Wochen. ..
    Hi … ich bin Melanie und depressiv

  57. Lieber Tobi,
    ich sah eben durch FB deinen Blog und mir fällt nur eins dazu ein: JA – Super – DANKE – weitermachen!!!! Wunderbar geschrieben, absolut inspirierend und einfach nur: JA 🙂
    Ganz ganz liebe Grüße von einem (der hoffentlich vielen vielen) neuen Stammleser 🙂

  58. Hallo Tobi,

    was für ein Zufall….komme gerade von der psychischen Notambulanz und mir wurde bestätigt, was ich schon eine Weile fühle, ich habe eine mittlere- schwere Depression und nun sehen ich Deinen Blog. Scheint was zu bedeuten!
    Ich will mich nicht so fühlen, wenn ich denn überhaupt etwas fühle. Für mich ist der Zustand der Energie- Bewegungs- und Handlungsunfähigkeit eine Qual und ich werde es jetzt mit einem Antidepressivum ausprobieren.
    Du hast vollkommen recht, wenn Du schreibst, das einem die meist gut gemeinten Ratschläge echt auf den Zeiger gehen, denn wenn es so einfach wäre, hätte man sich schon lange selbst befreit, wäre aufgestanden, hätte sich zusammengerissen und etwas „gemacht“. Ich habe das jetzt wirklich lange versucht, mit dem Ergebnis, noch trauriger zu werden, weil es mir ja nicht gelingt!
    Danke für Deine Worte, ich bleibe am Ball…..

    Alles Liebe
    Ari

  59. Hallo Tobi,
    mein Name ist Till und ich leide an einer Depression und an Panikstörungen.

    Ich kann gar nicht verstehen, was schlimm daran sein soll aus Dortmund zu kommen. Meine Familie kommt auch von da und auch, wenn ich in Niedersachsen geboren wurde schlägt mein Herz doch im Ruhrpotttakt.

    Danke für deinen Blog. Die Gewissheit nicht allein zu sein… hilft. Ich habe jetzt im Winter meine Ausbildung zum Logopäden abgebrochen, weil ich meinen Alltag nicht auf die Reihe bekommen habe.
    Wie es in meinem Kopf aussieht? Naja ich beschreibe es gerne so: Ich sitze an einem Schreibtisch und vor mir sind 1000 Bildschirme auf denen überall etwas anderes läuft. Oben rechts in Reihe 5 sind ein paar Zweifel. Darunter die Angst zu Versagen… und das in zehn Varianten. Auf der anderen Seite Erinnerungen an schlechte Erfahrungen…

    Als ich während meiner Schulzeit gemobbt wurde, weil ich nicht in die vorgegebene Gussform passte, hatte ich oft den Wunsch einen Schlussstrich zu ziehen… heute laufe ich mit dem Wunsch auf einen Resett-Knopf durch die Gegend… wie bei Mario… Level mal wieder nicht geschafft…einmal den Resett-Knopf drücken und mit einem neuen Mario durchstarten…

    Im Februar hab ich einen Termin, weil ich mich in Therapie begeben will. Ich will nicht mehr von einem Auto angefahren und ein Jahr im Koma liegen… ich will keinen Resett-Knopf mehr. Ich will mit den wenigen Leben die mein persönlicher Mario noch hat das Level schaffen.

    Und zu wissen, das man nicht allein ist… das ist wie der notwendige Pilz, der einen größer und stärker werden lässt um das Level zu schaffen.

    Danke dafür.

    • Lieber Till,
      ich bin Kati und ich bin depressiv. Vielen Dank für deinen tollen Vergleich mit Mario und den Pilzen. Mir geht es ähnlich wie dir. Ich möchte so nicht mehr weiterleben. Ich möchte endlich mein Leben auf die Reihe bekommen und deswegen warte ich schon seit 3 Monaten auf einen Therapieplatz.
      Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

  60. Hallo, mein Name ist René, ich bin depressiv und ich komme „vons Land“ (Münster).
    Ich bekomme auch immer viele gute Vorschläge die einem helfen sollen. zB mach Sport, tue schöne Dinge etc. Doch leider kriegt man den „Arsch nicht hoch“ wenn man in einer Depression steckt. Zum Glück hab ich eine Nachbarin die mich jeden Morgen zwingt früh aufzustehen und mit ihr spazieren zu gehen. Das hilft wirklich ein wenig. Ich würde sonst schnell wieder zurück in meinen alten Trott fallen (Lange schlafen..aber nachts nicht ins Bett finden und am PC zocken). Aber ich schaffe es einfach nicht eine Arbeit zu behalten. Zur Zeit bin ich Hausmann ohne Unterhalt. Mein Mann verdient auch nicht soviel und wir müssen wegen unsere Privatinsolvenz (unser Geschäft ging Pleite) das meiste Geld abgeben. Daraus ergeben sich viele Probleme. Es reicht halt vorne und hinten nicht. Schöne Dinge zu machen kostet aber irgendwie meist Geld. Mein Psychiater sagte zu mir: Solange sich die Lebensumstände nicht ändern kann man auch aus keiner Depression gesunden. Na toll, noch 4 Jahre dann sind wir die Schulden los. Vielleicht wirds dann besser. Ich ziehe mich auch immer weiter von Freunden zurück. Manchmal habe ich einfach keine Lust. Ein andermal schäme ich mich für unseren ärmlichen Lebenstil. Mitlerweile hab ich auch totales Übergewicht bekommen. Hauptsächlich durch Billigfood. Gemüse ist teuer. Nudeln, Kartoffeln, Reis und Brot aber nicht.

    Zum Schluß möchte ich unbedingt noch ein paar Worte zum Suizid sagen. Ich hatte selber mit 19 Jahren einen Selbstmordversuch weil ich geglaubt habe es geht nicht mehr weiter.
    Mein Chef ein Tyrann. Coming Out. Keine Unterstützung seitens der Familie. Erster Freund mit erster Trennung. das war alles zuviel auf einmal. Heute aber bin ich froh, das es beim Versuch blieb.
    Allen die sich mit dem Gedanken des Suizids tragen den möchte ich folgendes sagen.
    Wenn du soviel Mut und Kraft hast dein Leben zu beenden, dann hast du auch Mut genug, dein Leben zu verändern. Mach kaputt was dich kaputt macht. Was hast du noch zu verlieren?
    Ich bin hingegangen und habe meinen Chef gesagt er kann mich mal. Das muss natürlich nicht sein. Aber einen neuen Job suchen geht doch sicher, oder?
    Ein jeder muss aber für sich den Weg finden mit der Depression zu leben und auch vielleicht Heilung zu erfahren. Selbsthilfegruppen können da genauso ein Weg sein wie Sport oder Nahrungsumstellung. Eine geregelte Tagesstruktur wird auch immer gerne empfohlen. Der Weg zurück ins Licht ist hart aber er lohnt sich.
    Ich wünsche euch viel Kraft.
    René

  61. Lieber Tobi,
    ich bin aus Wuppertal, ist das jetzt schlimmer als Dortmund? 😀 Ich finde deinen Mut und deine Ehrlichkeit bewundernswert, also Daumen hoch dafür! Bei mir selbst wurde mit 16 Jahren Borderline diagnostiziert, jetzt bin ich fast 23 und habe unter anderem auch mit Depressionen zu kämpfen. Ich kann Dir also gut nachfühlen, wie es Dir geht. Deinen Blog werde ich weiter verfolgen!
    Alles Gute,
    Jasmin

  62. Hallo Tobi,

    vielen Dank, dass Du das Thema öffentlich machst und somit anderen eine Plattform bietest, auch über das Thema zu schreiben.

    Gleich Eingangs möchte ich eine eigene Erfahrung teilen, die ich bei einem ausgebildetem Psychotherapeuten machte. Nachdem ich ihm meine Probleme geschildert habe hat er mit gesagt: Du bist nicht depressiv, Du hast nur keine Lust mehr, zu leben.

    Ich weis ja nun wirklich nicht, was dieser Mann mit dieser Aussage bezwecken wollte. Nein!!! Ich möchte nicht sterben!. Hat er von mir diesen Aufschrei erwartet? Ehrlich gesagt, ich weis es nicht und ich habe nicht aufgeschrien, ich konnte nicht.

    So nehme ich nun seit Jahren auch Tabletten, die mir helfen sollen, nachts besser zu schlafen und am Tag mehr Antrieb zu haben. Aber was hilft das, wenn ich weiterhin ohne Arbeit bin, mich mit einem Minimum an Geld durchs Leben kämpfen muss und dem Gegängel des Jobcenters ausgesetzt bin, ohne dass mir wirklich geholfen wird und ohne Maßnahmen, die mich wirklich weiter bringen?

    Wie kann ich mir in der Situation selbst helfen? Aussichtslose Situation, dadurch wenig Motivation. Wenig Motivation, dadurch wenig Antrieb. Wenig Antrieb, dadurch wenig Kommunikation mit Anderen. Weng Kommunikation mit Anderen, dadurch keine Lösungsvorschläge von Anderen. usw und so fort. So habe ich immer weniger Kraft, mich selbst aus der ganzen Scheiße zu ziehen und vereinsame vor meinem Computer.

    Danke Tobi, dass Du diesen Blog ins Leben gerufen hast. Es tut gut,sich mal das Eine oder Andere von der Seele zu schreiben in der Gewissheit, dass es Menschen lesen, die das verstehen.

    Alles Gute Euch allen,

    Euer Berthold

  63. Tach Tobi, beeindruckend, gehöre zwar zu den „Menschen-ohne“ teile aber deine Meinung zum Thema was die Behandlung der Gesellschaft anbelangt. Werde mir das hier auch weiter druchlesen, also weiter so.

  64. „Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand neben einen Querschnittsgelähmten im Rollstuhl kniete, ihm tief in die Augen sah und sagte:

    “Komm. Ich sitz auch mal ganz gerne rum. Aber jetzt reiß dich mal zusammen und geh ne Runde um den Block. Was meinste?””

    Word. Und auch sonst: . !

  65. Ansich ein guter Text und auch eine gute Idee. Eine Querschnitsslähmung oder Krebs gleichzusetzen find ich allerdings ziemlich unangebracht. Depressionen kann man bekämpfen, sogar alleine ohne fremde Hilfe. Psychische Probleme haben meist eine Ursache, ein schwaches Gemüt kann gestärkt werden. Ein Querschnittsgelähmter wird nie die Chance haben, um den Block zu laufen, daher ist der „Zuspruch“ absurd. Zudem finde ich, hat überhaupt niemand das Recht, seine Ängste oder Tiefen höher/schlimmer als die der anderen zu setzen und deswegen seien alle, die mal traurig sind, nicht depressiv. Jeder hat Probleme und Ängste, es äußert sich bei jedem anders, jeder verarbeitet es anders. Sehr egoistische Denkweise, die Aussagen der anderen herunter zu spielen. Wer will schon ohne ärztliches Gutachten wissen, wer wirklich depressiv ist und wer nicht? Woher weiß der Depressive, dass das Gegenüber nicht oft schweißgebadet nachts aufwacht oder garnicht erst schlafen kann? Nur weil es manche runterspielen, heißt das noch lange nicht, dass sie kein verständnis dafür aufbringen können.

    • Entschuldige bitte, dass ich so direkt bin: du hast keine Depressionen, oder? Wenn man Depressionen hat WEIß man nicht, dass bzw. ob dir geholfen werden kann. Die Betroffenen gehen davon aus, entweder mit der Krankheit leben zu müssen, bis man stirbt, oder mit der Angst leben zu müssen, dass die Krankheit wieder durchkommt. Depressionen sind nicht einfach nur „Probleme oder Ängste“ -oder eben „schlechte Laune“. Klar, es ist ein Teufelskreis, das eine bedingt das andere, aber Depressive sind (ohne erkennbaren Grund! Das ist das Fiese.) voll mit Barrikaden, mit Hemmungen, mit Selbstzweifeln und zum Teil auch mit Selbsthass. Wenn du Probleme oder Sorgen hast, kannst du das wahrscheinlich irgendwie wieder hinkriegen. Aber wenn du morgens aufstehst und merkst, dass du dich selbst nicht ertragen kannst und dich eigentlich auch anderen nicht zumuten kannst, ohne dass irgendetwas passiert ist, was dich in diesem Denken bestärkt hat, weiß man schon manchmal nicht, wo der Hammer hängt.
      Ich kann dir nicht absprechen auch wirklich belastende Probleme zu haben, oder Ängste -wie käme ich auch dazu? Aber in diesem Blog schreibt ein junger Mann aus Dortmund nicht einfach nur, was ihm in der letzten Zeit Doofes passiert ist, sondern spricht von seinen Erfahrungen mit einer Krankheit, die im schlimmsten Fall das Leben kosten kann.

    • Ein ätzender, menschenverachtender Post. So etwas sollte man im Internet nicht lesen müssen!

      Ich bin selber depressiv und sage dir, FloDzz, dass die Depressionen die schlimmste Krankheit sind, die Mensch bekommen kann!
      Warum ist das so? Wenn ein geistig gesunder an Krebs erkrankt, hat er immer noch Lebensfreude und Hoffnung, dass der Krebs geheilt wird.
      Einem Depressiven ist das alles egal.

  66. Hallo Tobi, eine ganz, ganz tolle Sache – durch diese Perspektive auf das Thema Depression habe ich bereits beim Lesen deines ersten Artikels einen neuen Blickwinkel gewonnen. Weiter so. Rock it!

  67. Hallo Tobi – und alle anderen, die sich für das Thema interessieren.

    Mein Name ist Britta. Ich bin depressiv. Und nicht aus Dortmund. Aber tröste dich, das macht es auch nicht wirklich besser…

    Genau wie du Tobi, und auch wie die meisten anderen Betroffenen, kämpfe ich Tag für Tag ums Überleben. Dafür, dass es mir wieder besser geht. Keine andere Krankheit fordert soviel Kraft, Engagement, Eigeninitiative und Arbeit an sich selbst, wie Depressionen. Und für keine andere Krankheit wird man so verachtet, so verurteilt, so als faul, als Sozialschmarotzer hingestellt, wie für Depressionen.
    Danke. Mir geht’s eh schon schlecht. Aufgrund all dieser Vorwürfe und Vorurteile schäme ich mich auch noch – dafür, dass ich nicht selbst und spontan in der Lage bin, mich zu heilen. Welcher Krebskranke käme je auf die Idee, so zu denken?

    Nach 2 jähriger Krankheit, verschiedenen stationären und teilstationären Klinikaufenthalten, einer Reha und ambulanter Therapie habe ich nach einer stufenweisen Wiedereingliederung wieder angefangen zu arbeiten. Und das erste, was ich nach meiner Wiedereingliederung zu hören bekommen haben war: Also wir hätten ja erwartet, dass du jetzt VOLL DURCHSTARTEST. Für mich hat sich das so angehört wie: „Nett, dass du nach 2 Jahren Urlaub wieder gut erholt zurück bist. Da kannst du ja jetzt auch wieder voll Power arbeiten.“

    Ich hatte keine Rücksicht erwartet. Auch nicht, dass man mich mit Samthandschuhen anfasst. Aber vielleicht so ein klitzekleines bisschen Verständnis. Oder Interesse. Wie ist das, wenn man Depressionen hat. Was bedeutet das. Wie fühlt man sich. Als keiner gefragt hat, habe ich versucht, von mir aus ein bisschen zu erzählen. Auch um zu erklären, warum ich eben noch nicht so voll leistungsfähig bin, Fehler mache, Dinge vergesse oder mich manchmal nicht so gut konzentrieren kann. Ich dachte, vielleicht trauen sie sich nicht zu fragen. Leider war’s das nicht. Ich solle mit meiner Krankheit nicht so hausieren gehen. Aber den Kollegen, der an der Dialyse hängt, den fragen alle regelmäßig: „Mensch, wie gehts dir denn? Ach du Armer.“ Klar. Nierenversagen ist ja auch eine RICHTIGE Krankheit. Depressionen? Stell dich halt nicht so an. Du musst nur wollen, dann geht das schon.

    Danke, dass du Depressionen zum Thema machst. Und über die Vorurteile sprichst, denen man ausgesetzt ist. Ich habe bei Facebook ein Bild mit einem Text dazu gemacht, das schon 10.000 mal geteilt worden ist. Ich denke, wenn du mit deinem Blog oder ich mit meinem Bild auch nur einen Menschen dazu bringen können, ein bisschen mehr Verständnis zu zeigen, oder Vorurteile abzubauen, dann haben wir diese Welt ein kleines bisschen besser gemacht.

    Alles Liebe für dich und für alle Betroffenen
    Britta

  68. Lieber Tobi, gute idee darüber zu schreiben und gut gemachter blog (abgesehen vielleicht von der grünen farbe links die es so schwer macht, den text zu lesen….) anyhow…. mich begleitet das thema schon sehr sehr lange, eigentlich seit der grundschule, nicht als selbst betroffene, dafür bin ich sehr dankbar, aber immer wieder als begleiterin, angehörige bzw. partnerin….. ich weiß nicht ob es auch bei unipolarer depression hilft, aber seit ich auf youtube den film von stephen fry zum thema bipolar gesehen habe, haben sich einige meiner vermutungen bestätigt. z.b. daß die zu vorschnelle verordnung und eben einnahme von antidepressiva, dazu führen kann, daß die eigentliche ursache unentdeckt bleibt. ganz wichtiges thema ist dabei die schilddrüse und bei männern zusätzlich das testosteron. fasziniert hat mich in dem fry video das thema omega drei. just to let ya know. falls rückfragen.. einfach kontakt aufnehmen.
    liebe grüße und alles gute für dich und all die anderen betroffenen.

  69. hallo…..
    ich habe nun seit schon 14 Jahren Depressionen / Bipolare Störungen…
    Wenn ich zurückdenke war es vor 14 Jahren tatsächlich noch ein Tabuthema…zum Psychiater zu gehen und sich dort hiilfe zu holen wurde man als verrückt abgestempelt…was musste ich mir nicht alles anhören…stell dich net so an…spinn net rum…bist doch nur zu faul zum arbeiten uwm…
    depressiv = bekloppt…
    ich finde das Verständis anderer hat sich schon sehr gebessert – aber es wird immer Menschen geben, die Depressionen nicht als Krankheit ansehen sondern als Einbildung!

  70. Hey!Cooler eintrag,ich finds n wichtiges Thema.
    Ich kenne das Gefühl mit der ewigen Angst vor der Zukunft nur zu gut, es kann einem echt jede Hoffnung nehmen,auch wenn es bei mir bestimmt nie so schlimm war wie bei einer wahren Depression.Bei mir überwiegt einfach der Optimismus.Mit ihm stemme ich mich immer wieder hoch.
    Und vielleicht klingt das jetzt bescheuert aber meine große Hilfe ist und bleibt auch einfach Glaube( an das gute,an meine Religion,an DAS nach dem Tod usw.) .Fühle mit dir Tobi find es cool das du diese Seite machst!!
    R

  71. Hallo Tobi

    Der Blog ist grossartig. Du findest genau die richtigen Worte und ich hoffe auch Menschen ohne finden ihren Weg hierher.
    Danke.

    Laura

  72. Hey,
    ich bin Markus und Depressiv. Meine Drüsen schütten dummerweise nicht die erforderliche Menge an Dopamin, Noradrenalien und Serotonin aus um es etwas, nun ja, „mechanisch“ auszudrücken. Aber auch ich bin manchmal traurig, was nichts mit meiner Krankheit zu tun hat….

  73. Depression ist eine Krankheit und immer mehr auch „starke“ Männer müssen sich dem stellen. Da es eine Krankheit ist, sollte jedoch auch jeder die Kraft finden, einen Arzt aufzusuchen. Wenn man Schmerzen hat, geht man auch zum Arzt, wenn man depressiv ist, muss man sich auch ärztliche Hilfe suchen. Ich habe jahrelang hinter Masken gelebt, dann mich in Therapie begeben – mir hat es geholfen. Heute erkenne ich frühzeitig depressive Phasen und kann gegensteuern. Als ich damals viel weinte und tieftraurig war, mich aber „nicht zusammenreißen konnte“, dachte mein Partner – ich sei mimosenhaft – typisch Frau… ich konnte mit professioneller Hilfe (und das dauert seine Zeit, mit Rückschlägen etc) jedoch aus diesem Kreislauf ausbrechen. Ich finde es gut, dass auch ein Mann dazu steht, weil es meist ja doch als „Frauenkrankheit“ angesehen wird. Depressionen können auch Menschen haben, von denen man das gar nicht dachte, weil sie immer stark wirkten… Ich finde diesen Blog wichtig – vor allem sollte es jedoch auch ein Aufruf sein, sich professionelle Hilfe zu suchen – weil auch diese Krankheit ist „heilbar“, die Lebensqualität kann sehr gesteigert werden.

  74. Hallo! Danke erstmal für deinen Blog! Schön, dass Depression mal nicht immer auf dasselbe festgemacht wird.Meine Depression, die sich eher weniger als Heulerei oder traurig sein äußert, sondern durch Aggression und ein Gefühl nicht vorwärts zu kommen gesundheitlich, ist eher die Folge von falscher und unnötiger Medikamentengabe und einer anderen Grunderkrankung, einer Angststörung.
    Ich krieg immer was zuviel, wenn Leute einem dann mit so Sachen kommen wie“du musst doch keine Angst haben“ „ist doch gar nix“ oder das Beste“na, dann hör doch einfach auf damit!“.Wenn man sich grade fast übergibt und/oder keine Luft kriegt hilft das gar nüscht.
    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht mir viel anzulesen in Kombi mit einer Therapie und möglichst gesunder Ernährung sowie sich nicht zu lange am Stück zurückzuziehen.
    Aber so vielfältig die Ursachen sind so unterschiedlich kann auch die Therapie aussehen.

  75. Lieber Tobi, ich freue mich über deine Offenheit und ich wünsche dir, dass du durch dein Projekt bald etwas weniger depressiv wirst. Gegen das „aus-Dortmund-sein“ kann man nix machen (ich komm selbst von da wech, das bleibt an einem kleben) aber DU MUSST DA NICHT BLEIBEN! Protipp: Umziehen kann helfen. Berlin ist zwar auch nicht das reine Gold und auch hier gibt’s Dortmunder, aber mehr Sonne, selbst bei so einem Schei**wetter wie heute, und das ist gut bei Depression, wenn auch nur ein Bisschen.

  76. Hi, ich leide unter Depressionen und habe eine Querschnittlähmung. Aus diesem Blickwinkel möchte ich eine Sache zu deinem ansonsten tollen Artikel anmerken.

    Deinem Beispiel mit dem Querschnittgelähmten muss ich leider widersprechen. Es gibt tatsächlich Menschen, die solche Dinge auch bei Querschnittgelähmten tun. So habe ich es mehr als einmal erlebt, dass eine wildfremde Person zu mir meinte, dass ich nicht laufen könne, sei ja nur der Tatsache geschuldet, dass ich mich nicht richtig anstrenge und nicht um eine Lösung benühe. Denn heute könne man sowas schließlich behandeln und heilen. Er habe es ja im Fernsehen gesehen, also müsse es ja gehen.

    Diese Erlebnisse sind durchaus vergleichbar mit dem Unverständnis, das mir beim Thema Depression begegnet und das du sehr treffend beschreibst. Auch bei Depressionen bekommt man oft genug zu hören „Reiß dich mal zusammen!“ oder „Wird schon wieder!“. Nein, es wird eben nicht wieder. Bei Querschnittlähmung objektiv und definitiv nach dem derzeitigen Stand der Medizin nicht. Da kann ich mich so viel zusammenreißen, wie ich will. Und bei einer akuten Depression ist man zumindest der festen Überzeugung, dass es nicht wieder wird. In beiden Fällen ist es sehr verletzend, dann so etwas zu hören.

    Du siehst, da gibt es mehr Parallelen, als man auf den ersten Blick meinen mag. Was die Sache bei der Querschnittlähmung allerdings noch verschärft, ist die Tatsache, dass sie sofort sichtbar ist und sich daher, wie oben angedeutet, sogar wildfremde Menschen erdreisten, einen ungefragt und aus dem Nichts heraus mit ihren Weisheiten zu konfrontieren. Davon bleibt man als Depressiver zumindest meist verschont, weil die meisten Menschen, die sich nicht auskennen oder selbst betroffen sind, die Depression nicht bemerken. Die Kombination ist allerdings unselig. Ich hatte schon Situationen, in denen ein solches Erlebnis in Bezug auf die Querschnittlähmung einen depressiven Schub ausgelöst hat. In solchen Situationen fange ich dann absurderweise wirklich an, mich zu fragen, ob ich vielleicht nicht doch zu wenig getan habe – obwohl das objektiv gesehen völliger Unsinn ist. Aber in der Depression sehe ich das dann nicht so klar.

  77. ich danke dir für diesen blog! es ist wirklich schwer bei jemanden verständnis zu finden,der nich selber betroffen ist oder beruflich damit kontakt hat.ich hab habe auch die diagnose depression vor nicht allzulanger zeit bekommen und warte auf einen stationären therapieplatz (wovor ich ziemlich viel angst habe).zum glück habe ich gut freunde die mich unterstützen wenn auch mit anfänglichen umgangsproblemen. es ist wirklich unfassbar schwer jemandem begreiflich zu machen wie es einem geht und umso mehr freue ich mich übef diesen blog.

    • Liebe Caro,
      Ich stand vor einem Jahr das gleiche Problem wie du:wartete auf einen stationären Therapieplatz und mir ging der Stift. Das gruselige Thema „Psychiatrie“ schwebte wochenlang über mir. Ich hatte total viele Vorbehalte und Vorurteile (die aber nicht mehr zeitgemäß waren) und hatte Angst als verrückt abgestempelt zu werden. Aber es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Man kann sich endlich normal fühlen und nicht wie ein Alien unter gesunden Menschen. Die anderen Patienten verstehen, wenns dir mal nicht gut geht und du hast endlich mal Zeit dich nur um dich und deine Bedürfnisse zu kümmern. Seitdem ich in der Klinik war, kann ich meine Depression viel besser einschätzen, sehe, wann’s wieder losgeht und kann sofort entgegen wirken (Tabletten hochsetzen lassen, mir ne Auszeit gönnen…sowas eben.). Sieh es wie ne Kur für dich, eine Zeit in der Du dich ausprobieren kannst und lernen kannst, dir näher zu kommen.
      Genieß die Zeit, lass dich darauf ein und hab viel Spaß (ja, das ist möglich ;-)!

  78. Hallo Tobias. Also ich finde die Idee mit dem Blog eine gute Idee. Es ist schon so, dass viele Leute nicht wirklich über das was Depressionen sind informiert sind. Ich selbst war auch vor einigen Jahren davon betroffen und habe in diesem Zusammenhang festgestellt, dass es schwierig ist anderen begreiflich zu machen, was es bedeutet diese Erkrankung zu haben. Ich habe mich damals auf eigenen Wunsch in eine Klinik einweisen lassen, weil ich gemerkt habe, dass ich ohne Hilfe nicht aus der Nummer heraus komme. Was ich allerdings auch gesehen habe ist: Man kann diese Erkrankung wie (die meisten anderen auch) hinter sich lassen, wenn man sich wirklich mit ihr auseinander setzt.
    Genau dieser Punkt scheint einer zu sein, den viele an Depressionen erkrankte Menschen oft nicht sehen können. Naja, das liegt wohl daran, dass genau das eine Depression mit ausmacht. 😉 Ich habe in der Klinik in der ich damals war viele Menschen getroffen, denen es ähnlich erging. Das hat mir damals Mut gemacht. Vor allem zu sehen, dass ich nicht bekloppt bin oder allein mit diesem Problem auf der Welt umher spaziere. Was ich aber auch gesehen habe ist, dass es leicht ist sich hinter seiner Erkrankung zu verstecken. Ich habe viele Menschen kennen gelernt bei denen ich das Gefühl hatte, sie wollten gar nicht gegen die Erkrankung kämpfen. Es schien immer eine willkommene Ausrede zu sein an Depressionen erkrankt zu sein. Ich kann allen die davon betroffen sind wirklich nur dringend raten: HOLT EUCH HILFE! Und geht offen damit um. Auch wenn es schwierig ist: Erzählt anderen alles. Nur dann kann man euch verstehen. =)

  79. servus tobi.
    ich weis ganz genau was du mit dem blog meinst da ich selber seit 2003 den „vogel“ drausse hab 😉
    mich hat es damals auch ziemlich schlimm abgehohlt mittlerweile nach jahre langem suchen und forschen
    bin ich zum ziel denk ich angekommen und fast depressionsfrei und es wird tag fur tag besser der trick ist so einfach und gleich so schwer da drauf zukommen es geht einfach um das gefühl der liebe auf im brustraum (herzchakra) gegend darauf muss man sich konzentrieren.liebe verjagt jede angst und depression……sehr geholfen bei meinem leidensweg haben mir die bücher von Louise L Hay „gesundheit für körper und seele“ und von S.N.Lazarev die buchreihe „karmadiagnostik“..
    alles gute .gruss waldemar….

  80. Hallo Tobi,

    Deine Worte beschreiben das was ich selber gerne erklären würde. Ich danke Dir dafür.

    Hallo, ich heisse Angélique und habe Depressionen, deshalb bin ich aber nicht blöd.

    Mein Hund Yoshy hält mich aufrecht. Manchmal schafft er auch das nicht und dann halte ich mich aufrecht. Für ihn. Ich muss mit ihm raus, füttern und er braucht Nähe.
    Diese Leere in mir kommt immer wieder. Irgendwie sehe ich mich dann von aussen und ich werde noch trauriger. Dabei frage ich mich immer wieder was ich hier eigentlich soll.

    Ich bin ein guter Schauspieler. Nicht jeder sieht wie sehr ich mich zusammenreissen muss um immer wieder aufzustehen.

    Einige Kommentare geben mir die Hoffnung, irgendwann mal nicht mehr mitleidig angesehen zu werden. Vielleicht ein bisschen mehr Verständnis zu erhalten.
    Mein größter Wunsch ist es, dass Dein Blog dabei hilft.

    Liebe Grüsse, Angélique

  81. habe jetz zwei tage nicht reingeschaut und sehe jetz wie viele menschen ihre erfahrungen hier teilen. seit zwei tagen habe ich ein ziemlixhes „tief“ und kann mich nicht aufraffen.der kopf schmerzt,eigentlich alles schmerzt.auch das herz…als ob man dauerhaft liebeskummer hätte und manchnal so stark als ob es einem die brust zerreisst.und es versteht keiner.auch wenn man sich nicht meldet oder nur patzige antworten von sich gibt um seine ruhe zu haben und sixh zu vergraben und zu weinen. und dann hört man:“tu nicht so.du bekommst so doch deine extrawurst.depression hat jeder zweite,so schlimm kanns nicht sein“. was soll man da noch sagen? erklären bringt nix.aber den link von diesem blog zu verschicken vielleicht. nochmals danke für diesen blog,ich sehe einfach wie vielen es genauso geht wie mir!

    • Caro, du Arme! „Dauerhafter Liebeskummer“ beschreibt es ziemlich gut. Nur dass man leider keinen Grund ausmachen kann. Auf Unverständnis stößt man leider total oft, man haut dem Umfeld ja auch irgendwie ziemlich vor den Kopf, wenn man plötzlich Abstand will und einfach nur noch seine Ruhe. Mir hilft es immer, wenn ich mir tatsächlich die Zeit nehme, die ich brauche. Ich höre dann einfach nur auf mein Gefühl, überlege mir, womit ich mir selbst eine Freude machen könnte, oder entscheide, ob ich mit jemandem reden will und wenn ja, mit wem. Wenn du noch keine Hilfe von außen hast, solltest du dir vielleicht Hilfe suchen. Beim sozialpsychiatrischen Dienst (den gibts eigentlich in jeder Stadt) geht das wahrscheinlich am schnellsten, die haben mich damals sehr zügig wieder halbwegs lebensfähig hingekriegt. Erinnere dich daran, dass der Zustand, indem du dich im Moment befindest, kein Dauerzustand ist. Es WIRD dir wieder besser gehen. Ich glaube, hier verstehen dich alle. Ich drück dir die Daumen, dass du die Kraft hast, die du jetzt brauchst, um dich da wieder rauszuwühlen und hoffe, dass es dir bald besser geht.

  82. ja ich warte bereits auf einen stationären therapieplatz.montag rufe ich dort noch einmal an und vllt habe ich glück und ein bett ist frei. es ist gott sei dank nicht jeden tag so schlimm wie oben beschrieben. es gibt ja auch“ gute tage “ 😉

  83. Auf Papier purzeln die Gedanken und lassen einen Blog entstehen,
    der auf grandiose humorvolle Weise ein schwieriges Thema leicht verständlich darstellt.

    Ich sehe mich in vielen Dingen bis ins kleinste Detail wieder. Ich komme mir vor wie ein kleiner Junge der zum ersten mal den Spiegel für sich entdeckt und bemerkt:“Hey cool das bin ja ich. Und ich bin nicht allein.“ Viel interessanter die Reaktionen darauf. Wie viele wir doch sind, die mit gleichen Sorgen, Nöten und den gleichen Problemen durch die Welt laufen. Ich fühle und denke manchmal nicht frei. Irgendwie immer nur gezwungen.

    „Nicht „Normgerecht“, zu versagen letzten Endes doch nichts zu erreichen, da zu stehen mit nichts in der Hand, einen falschen Weg zu gehen, nie und nimmer mehr zufrieden zu sein.“
    – Alles Gedanken dir mir durch den Kopf rasen. Anstatt für einen Moment inne zu halten und nichts darauf zu geben. Langsam aber sicher schaffe ich es einfach Mensch zu sein, das Leben zu genießen und weniger darüber nachzudenken, was morgen sein wird und weniger darüber nachzudenken, wer und was jemand über einen denkt. Die Lebensfreude neu zu entdecken. Ein großer Wunsch der mithilfe des Blogs näher rückt und aufzeigt. „Joaaaaa wird schon! Morgen ist auch noch ein Tag..:D.

    So folge ich der Hilfe, die ich gefunden habe und einst kürzlich erst sagte:
    „Herr.. schreiben SIE sich die Last von der Seele, es wird bei Ihnen helfen.“

    Liebe Grüße
    Stefan

  84. Hi, mein Name ist Jenny und ich bin depressiv. Ich war letztes Jahr in einer psychosomatischen Klink und hab dort sehr viele Menschen getroffen, die ebenfalls depressiv sind. Oder, wie ich oft sage, zu intelligent, zu feinfühlig und zu gut für diese harte Welt in der wir leben. Einer von ihnen lebt nun bei mir, gibt mir Kraft und Halt und viel Freude. Und wenn er weint oder nicht mehr weiter weiß, wenn er es nicht schafft, einen wichtigen Anruf zu tätigen, der so dringend nötig ist, wenn er ins Leere schaut und selbst nicht weiß, ob er dieses Leben überhaupt je so wollte, dann weiß ich wie er fühlt. Und wenn ich Panikattacken bekomme, weil ich wieder nicht weiss, wie´s weitergeht, dann versteht er es…
    Es mag den normalen Menschen total krank erscheinen, aber wenn wir abends unsere ach so bösen Medikamente einnehmen, dann macht mich das glücklich. Weil ich nicht alleine bin. Und jemanden habe, der mich versteht, ohne dass ich es erklären muss.

  85. Hallo, mein Name ist Daniel und ich bin depressiv.

    Ich habe einen Riesen Respekt vor dir und dem was du hier tust, da gehört ne Menge Mut dazu. Genau das was leider oft fehlt, und was auch denke der Grund für das von dir beschriebene Problem ist. Doch du gibst dir und anderen mit deiner Offenheit eine Antwort und einen schönen Ansatz für den Umgang damit 🙂

    Ich würde mich dem gerne anschließen und auch allen „Menschen mit“ und „Menschen ohne“ etwas mit auf den Weg geben: Nehmt eure Depression und die eurer Angehörigen an. Akzeptiert Sie. Und gebt nie auf, sondern kämpft. Aber nicht dagegen, sondern mit ihr. Und sagt auch bitte niemandem er solle dagegen ankämpfen. Das führt nur zu Frustration, zu Druck und schließlich dem Gefühl versagt zu haben. Man kann dagegen genauso wenig kämpfen wie gegen ein Niesen. Aber man kann die Krankheit annehmen. Sie nach und kennen lernen und besser verstehen. Dann kann man lernen mit ihr zu leben, sie immer öfter auch mal austricksen, ja bisweilen sogar einen Vorteil daraus ziehen. Und DANN könnt ihr kämpfen!

    Das tun wir ohnehin. Vieles was für andere selbstverständlich ist ist für uns ein Kampf, aber einer den es sich zu kämpfen lohnt. Lasst euch also niemals einreden ihr wärt schwach wenn ihr etwas nicht schafft. Stärke und Schwäche bekommt mit dieser Krankheit eine völlig andere Bedeutung. Es ist keine Schwäche mal einen Tag im Bett liegen zu bleiben weil man es einfach nicht schafft aufzustehen. Aber es ist stark wenn man es dennoch hinbekommt, wenn auch erst am nächsten Tag. Hauptsache man gibt nicht auf! Es ist auch nicht schwach hinzufallen. Das wird immer wieder passieren dass einen die Depression zu Fall bringt. Aber es ist Stärke, dann wieder aufzustehen. Es erneut zu wagen. Tag für Tag. Wir sollten uns viel öfter auch mal stark fühlen dürfen für die kleinen Dinge die wir erreichen, denn wir sind Kämpfer 🙂

    Mein Name ist Daniel. Ich bin depressiv. Und ein Kämpfer 🙂

  86. Ich bin auch depressiv und habe Schwierigkeiten regelmäßig zur Arbeit zu gehen. Bin also relativ oft krank geschrieben…. Hobbys habe ich keine. Es kostet mich meine ganze Kraft zu funktionieren. Ich hab das schon seit über 10 Jahren, nehme auch genau so lange schon Tabletten ( citalopram) helfen gar nicht und bin in Dauer Therapie. Also chronische Depression. Hab jedes Jahr einen neuen Job, keine Ausbildung, Studium bin ich in der Abschlussprüfung zweimal durchgefallen wegen meinen Problemen ( hab nicht gelernt/ lernenkönnen ) und keine Ahnung, wann das weggeht… Vielleicht nie. Bin ein total Versager, hab nur Abi und noch nie mehr als 800 Euro netto verdient.

    • Hi Vroni, ich bin auch depressiv (son Zufall!),

      und du bist kein Versager!

      Abi? Cool, da kam mir kurz vor Schluss was dazwischen… Einer meiner größten Wünsche war es mal studieren zu gehen – das ging in Folge dessen ebenfalls nicht.
      Außerdem ist das wohl kaum „Versagen“, wenn man mit dem Krams 10 Jahre lang am kämpfen ist!

      Gerade mit dieser blöden Krankheit schauen wir immer auf die Dinge, die wir nicht haben, statt auf das, was gut läuft (warm, dach überm Kopf, essen, etc).
      Das ist manchmal echt nicht viel, aber hey, wenns hilft: hab seit ein paar Jahren auch keinen Job.

      Mit meiner Medi-Liste könnte ich Bücher füllen, aber eines hab ich dabei gelernt: Jeder psychisch Erkrankte ist einzigartig und anders. Oft muss man ein paar Medikamente (mit dem Psychiater) durchprobieren – es muss eben zur eigenen Hirnchemie passen.
      (soll jetzt keine Apothekenwerbung sein – andere kommen sicher auch ohne gut klar). Auch wenns blöd klingt: Nicht aufgeben, es kommen wieder bessere Tage.

  87. Pingback: Bemerkt » serinca
  88. Hallo Tobi!

    Toller Blog, und eben eine sehr gute Idee, das Thema weiteren Menschen begreiflich zu machen.

    Ich bin selber auch betroffen, musste aber die Erfahrung machen, dass eine Depression wohl nur jemand verstehen kann, der mindestens eine selbst durchgemacht hat.
    Ich habe es aufgegeben, meiner Familie, Verwandten und Bekannten diese Krankheit begreiflich zu machen und näher zu bringen. Dir wünsche ich mehr Erfolg dabei.

    Dein Beispiel mit dem Rollstuhlfahrer finde ich sehr gelungen! Menschen verstehen gegenwärtig wohl nur „körperliche“ Krankheiten als „echte“ Krankheiten. Tom Cruise und seine Scientology Church lehnen Psychartrie sogar ab.
    Im Prinzip sind Depressionen sogar „körperliche“ (und keine geistigen) Krankheiten, da ihnen eine Stoffwechselstörung zugrunde liegt. Aber das zu begreifen… Dafür ist die Zeit wohl noch nicht reif…

  89. Hallo. Mein Name ist Rebecca ich bin 25 Jahre alt und bin depressiv. Leider kann ich noch nicht so offen mit meiner Krankheit umgehen. Freunde+Familie wissen nichts von meiner Krankheit. Ich fühle mich oft kraftlos, möchte am liebsten garnicht erst ausm Bett und versuch mich zu verkriechen. Diese innere Leere, dieses nutzlose und sinnlose da sein…
    Ich brauche wohl einfach noch meine zeit um die Krankheit zu akzeptieren und mit ihr zu leben.

  90. hammer dein aufschrieb. ich habe leider auch depressionen mit meinen 19 jahren und komm sowas von überhaupt nicht klar darauf. ich bin innerlich schon längst tot und mir ist es mittlerweile scheißegal was mit mir passiert. ich wünsche mir eigentlich nur noch dass ich endlich mal den mut habe den suizid wirklich durchzuziehen. bisher war es leider so dass ich immer kurz vorher, trotz allen planungen und so immer wieder aufgegeben habe weil mich der mut verlassen hatte 🙁 ich habe niemanden mit dem ich darüber reden kann und bin zu feige mich bei einem therapeuten zu melden.. aber andererseits was bringt das?! er könnte mir sicher eh nicht helfen und wenn da nicht diese langen wartelisten wären.. außerdem habe ich einfach große angst was danach kommt, was wenn jemand weiß dass ich depressiv bin? was dann? dann wirds doch erst recht nicht mehr einfacher.. abgesehen davon dass ich eh schon alleine bin, dann würde das doch nur noch schlimmer werden.. ach ich weiß auch nicht mehr was ich tun soll..

    • Such dir Hilfe, bitte. Es ist nicht schlimm, Depressionen zu haben. Es gibt Notfallseelsorgen, die genau für Menschen in deiner Situation schnelle und unkomplizierte Hilfe bereitstellen.
      Bitte tu mir den Gefallen und melde dich dort, ja?
      Liebe!
      Tobi

    • Mein gott, dieser blog wird immer mehr zur erleuchtung und es tut so gut das alles zu lesen. Ich fühl mich irgendwie nicht mehr so allein. Ich bin 14, und wenn hier jetzt irgendjemand sagt: Dann verstehst du doch eh nix von der welt, nein. Einfach nein. Das hab ich schon oft genug mit den Beiworten: Es is doch alles wunderbar, und dann sowas wie guck dir dochmal die im irak oder sowas an. Es ist einfach bklöd, dass, selbst wenn man kontakt sucht, nicht aufgenommen wird. Ich hatte auch schon mehrfach selbstmordgedanken, aber, wie du, hab ich es nie geschafft das durchzuführen. Genau das gleiche bei einer Freundin, gleiche story. Das ist einfach so anstrengend, und dazu noch der ganze stress mit der Schule, das wir unser leben JETZT schon entscheiden müssen. Das macht einen kaputt. Der einzige Gedanke der mich aufrecht erhält ist der, dass meine mitmenschen evtl traurig wären wenn ich tod wär. Das geht schon seit der 4. Klasse so… Danke für diesen Blog.
      Ich bin Bernhard, und versuche weiterzuleben

  91. Hi Toby, ich finde es sehr gut von dir, dass du dich mit diesem Thema in die Öffentlichkeit stellst, und es ansprichst´. Wirklich Respekt, auch wenn ich nicht weiß wie es sich anfühlt, depressiv zu sein, hoffe ich du kommst weiter gut durchs Leben. Und ich muss noch sagen, deine Art, macht depressiven Menschen Hoffung, und sie fühlen sich verstanden (vermutlich).
    Mit diesen Worten alles gute von mir, und führe diesen Blog weiter,
    Saphi

  92. Hallo da draussen, da wir alle im selben Boot sitzen verzichte ich einmal auf das ‚Sie‘. Denn ihr wie auch ich haben denselben Feind. Die Depression. Jeden Tag stehen wir auf und wissen nicht was wir tun sollen. Doch die Ratlosigkeit steht uns nicht ins Gesicht geschrieben, sie ist verborgen in unseren Herzen. Wir sind alle Kämpfer, keine Frage. Auch wenn einige von uns nicht mehr die Kraft hatten weiter auf dieser Welt zu existieren. Doch auch ihnen gebührt der Respekt, denn sie haben tapfer in einer Schlacht gekämpft, die ohne Waffen stattfindet. Genauer gesagt in unseren Köpfen und in denen unserer Mitmenschen. Und mein Ziel ist es meinen Mitmenschen so viel Liebe wie möglich zukommen zu lassen. Auch wenn sie mich hassen. Würde ich nie wollen das sie dasselbe Schicksal ereilt wie jemanden von uns. Denn ich glaube an das Gute in den Menschen. Tobi, ich danke dir für diesen Blog, ich bin sicher er hat vielen von uns neuen Mut gebracht.

  93. Hallo mein Name ist Monika ich habe keine Depressionen aber mein Freund alles ist noch sehr neu und belastend für mich weiß nicht was richtig und falsch ist deswegen beschäftige ich mich gerade sehr mit dem Thema und ich finde es ganz toll das es Menschen wie euch gibt ihr so mutig seit das unverständliche verständlich zu machen ich hoffe wir schaffen es auch eines Tages der Verlust ohne ihn zu sein ist für mich schlimmer als die Situation unsere schönen Zeiten geben mir kraft und auch eine selbsthilfegruppe werde ich aufsuchen

  94. Hallo, mein Name ist Steffi und ich bin nicht depressiv aber dafür traurig.
    Mein Freund, jetzt leider Ex-Freund, ist allerdings depressiv und ich habs verkackt weil ich lange nicht gewusst habe, was es eigentlich heißt depressiv zu sein. Habe den Untergang schleichend miterleben müssen ohne dass ich das in irgendeiner Form hätte aufhalten können. Alles Reden was ich versucht habe endete darin, dass er sich nur noch schlechter fühlte, ich ihn weiter runtergezogen habe und er ein schlechtes Gewissen bekam und sich so immer weiter von mir entfernte. Dabei hatte ich es eigentlich gut gemeint und wollte ihm helfen. Er hat einfach alles immer negativ gesehen, da konnte ich es noch so positiv gemeint haben, es kam nicht an. Er wollte sich nicht helfen lassen und mich nicht mit reinziehen. Ich habe sehr viel gelesen um mich zu informieren und habe ihm auch ein paar Broschüren besorgt damit er sich selber auch informiert über diese Krankheit die er hat. Aber leider interessiert ihn das nicht wirklich und er verdrängt es lieber. Seine Gefühle für mich sind, wie er sagt, auch nicht mehr da und das tut richtig weh. Für ihn waren unsere Gespräche nur sinnlose Diskussionen die ihn angekotzt haben und davon hatten wir einige. Und ich war hilflos, verzweifelt und überfordert. Er wollte seine Ruhe und ich hab alle paar Tage versucht Kontakt aufzunehmen, manchmal hat es geklappt, manchmal nicht. Ich habe mir große Sorgen gemacht auch vor dem Hintergrund, dass er sich im Affekt noch selbst was antut. Von meinen Ängsten wollte er nichts hören, hat das immer abgetan, dass man sich um ihn keine Sorgen machen muss und er auch nicht will, dass sich jemand Sorgen um ihn macht. Rücksicht müsse auch niemand auf ihn nehmen aber ohne Rücksicht wäre ich gar nicht mehr an ihn ran gekommen. Ich denke, dass als diese Reaktionen seinerseits die Krankheit ist und nicht der Mensch , der er vor dieser Krankheit war. Ein großherziger, gutmütiger und außerordentlich sensibler Mensch, der sich gut in andere hineinversetzen kann, sehr kontaktfreudig, hilfsbereit und oft auch der Kasper, der alle zum lachen bringt. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben, jedenfalls mir gegenüber. Woanders ist er so wie immer und lässt sich nichts anmerken. Momentan ist er nur noch eiskalt und über alle Maßen ignorant und egoistisch. Ein ganz anderer Mensch und ein Mensch, der er nie sein wollte. Er ist weg und ich komm nicht mehr an ihn ran. Ich hasse diese Krankheit aber nicht den Menschen, den sie befallen hat und ich hoffe, dass er sie übersteht auch wenn er es ohne Hilfe schaffen will und er irgendwann erkennt, dass ich nur für ihn da sein wollte, ihn nicht im Stich lassen wollte und immer lieb hatte, auch jetzt noch. Für mich ist er immer noch ein großartiger Mensch der leider so viele Selbstzweifel hat und ich hoffe, dass er irgendwann den Weg zu mir zurückfindet. Aber solange bin ich traurig und werde hoffentlich darüber nicht depressiv.

  95. Hallo,
    ich selbst habe keine Depressionen & muss leider zugeben dass ich es nicht schaffe, mich voll und ganz in diese Krankheit reinzuversetzen.

    Jedoch hat eine Person, die mehr sehr naheliegt, eben genau diese Krankheit.
    Anscheinend wohl auch chronisch, seit Kindheitstagen…
    Diese Person ist mittlerweile seit gut einem halben Jahr krankgeschrieben, geht zur Therapie, nimmt Tabletten, hat eine Frau und ein Kind…
    …aber schafft es einfach nicht aus diesem trott der Antriebslosigkeit herauszukommen.

    Ich bemerke dass es immer schlimmer wird,
    obwohl die Person das gerne ändern möchte, schafft es jedoch nicht.

    Was könnt ihr mir empfehlen?
    Kann ich irgendetwas tun?
    Oder muss es tatsächlich das schicksal richten…

    Das leben hat doch so verdammt viel zu bieten & wer kämpft, erreicht ziele, und darauf kann man dann doch stolz sein und glücklich werden…

  96. Hi Tobi,

    ich hätte nie gedacht mal so erfreut zu sein, einen Blog wie diesen zu finden. Ich bin Sascha, bin 23 Jahre alt und komme aus Hessen. Momentan tappe ich im Dunklen und kann meine gefühle und Gedanken nicht richtig einordnen….sprich ich versuche herauszufinden ob ich depressiv bin! Mich nervt einzig und alleine der Gedanke an die Zukunft, ich sehe alles so begrenzt und lebe im Jetzt. Weiß garnicht wie ich das richtig beschreiben soll, aber ich habe einfach Zukunftsängste welche mich ab und zu in ein loch schubbsen, aus dem ich bisher aber Gott sei Dank immer wieder rauskam. Komisch einfach, ich bin eigentlich eine frohnatur, habe alles erreicht was ich mir bisher vorgenommen haben (Abi, Ausbildung, mein Traumauto…) aber bin trotzdem nicht wirklich zufrieden. Mein Job macht mir echt riesen Spaß und ich denke darin gehe ich auch auf, aber ich habe halt erstmal nur einen befristeten Vertrag für ein Jahr….rühren daher meine zukunftsängste die mich in diese Lage bringen, über eine Depression nachzudenken?!?! ich denke da spielen noch andere Faktoren eine Rolle und zwar die letzen 2 Jahre. Ich hoffe ihr empfindet es nicht als zutexten und ich würde mich freuen am ende auch ein paar Worte und/oder Einschätzungen zu meiner Situation zu finden.
    Alsoooo….
    Der Weg, der mich hier herführt, den habe ich unfreiwillig vor gut 2 Jahren eingeschlagen. Und zwar am 04.07.2012! Zur Vorgeschichte:
    Mein Opa hatte in dem Jahr eine äußerst schwere Leidensgeschichte durchgemacht. Im Mai 2012 fuhr ich meinen opa mit sehr starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus. Dort wurde eine Entzündete Galle und Gallensteine diagniostiziert von einer jungen Hilfsärztin (möchte ihr hiermit keinen Vorwurf machen). In Wahrheit war die Galle in dem Augenblick schon geplatzt und es wurde umgehend operiert. War echt knapp, hätte nicht mehr länger dauern dürfen. 2 Tage später wurde nochmals operiert um den Bauchraum zu reinigen. Ich war jeden Tag im Krankenhaus und habe meinem Opa auf seinem schweren Weg begleitet. mit ihm alles sehr sachlich besprochen und ihm Mut gemacht.
    Er litt schon an krebs und hat Diabetes, war früher Alkoholiker aber ist seit über 40 jahren trocken….also ein sehr hartes Leben. Er erholte sich von den Strapazen und kam nach 4 wochen im krankenhaus wieder nach Hause. Er ging zu seinem Hausarzt und der machte ein EKG was einen vermeintlichen Herzinfarkt aufwies….SCHOCK…..er kam ins Herz-Kreislauf-Zentrum, wo sich herausstellte das es nicht so war, jedoch bei der Katheteruntersuchung beschlossen wurde, präventiv 3 bypässe zu setzen. Nach der gut verlaufenene OP, war die Aufwachphase nicht sehr pricklend….total ausgeflippt usw. (kein Wunder bei 3 OP’s innerhalb 6 Wochen mit 72 Jahren). Naja…danach lief alles vielversprechend…er erholte sich und kam in die Reha…es ging bergauf….bis zum 03.07.2014. An diesem Tag bekam er die Rechnung vom Krankenhaus (Gallengeschichte) und da steht ja immer nochmal die Diagnose drauf…fälschlicherweise Stand da drauf, auf normaldeutsch: „Neubildung von Krebszellen an der Schilddrüse“….das haute ihn um. Imemr zur nachuntersuchung und alles Prima und jetzt auch noch das!?! Sein Immunsystem baute ab und er viel in ein Loch. Mein Opa ist diagnostiziert, schwer DEPRESSIV und das wusste ich auch….

    ….was hat das mit mir jetzt alles zu tun? und zwar folgendes:

    Nächsten Tag an der Arbeit beim Mittag, bekam ich auf einmal einen sehr starken Schwindelanfall. Ich geriet in Panik, was ich mir aber nicht anmerken ließ. Ich dachte ich Fall gleich um. Hatte Gedanken an Schlaganfall, oder weiß der teufel im Kopf und schwankende zu meinem Schreibtisch.
    Zu diesem Zeitpunkt wusste ich halt noch nicht, ob das jetzt stimmte mit der „Krebsdiagnose“ oder nicht. Ich hatte die riesen angst, das mein Opa sich das Leben nehmen wollte…was er mir im nachhinein auch bestätigte, lediglich meine oma konnte ihn davon abhalten weil sie mit ihm im KKH wohnte. Auf der fahrt heim bekam ich als weiter diese schwindelattacken und ich glaubte Ohnmächtig zu werden. Diese Schwindelattacken traten ab da mehrmals auf. und ich wusste nicht was das war. An einem Tag war es so schlimm das ich fast heimgefahren werden musste aber da stieß ich nach verzweifelter suche im Inet auf ein Forum, wo leute genau die Symptome hatten wie ich, alles ausgelöst durch einen Verlust oder sehr belastenden Umstand. Das gab mir Kraft udn ich reflektierte für mich die letzten Wochen und es wurde schlüssiger für mich, das die Situation mit meinem Opa mich so sehr belastet hat, was ich nicht so empfunden habe, dass sich die Belastung ein Ventil gesucht hat und das war nun mal der Schwindel. Nach untersuchungen beim HNO und Neurologen stellte sich halt heraus das das Kind auch einen Namen hat, nämlich „Phobischer Attackenschwindel“, rein auf psychischer Basis, keine organische Ursache! Viele viele Gespräche mit meinen Eltern und meinen engsten Freuden haben mir da geholfen aus der Misere rauszukommen.
    Danach war es auch weg aber ich merkte das ich mich verändert hatte. Ich stumpfte ab und hatte das Gefühl, total gleichgültig und gefühlslos zu sein. Trotzdem hatte ich meinen Humor und meine freundliche Art dadurch nicht verloren. Aber ich hatte mich zurückgezogen, kaum noch sport getrieben und wieder kräftig zugenommen. Im Oktober 2013, nichtsahnend und mir ging es allgemein GUT, bekam ich abends vorm Fernseher aufeinmal Herzrasen, Panik und Schweißausbrüche. Ich redete mit meinem vater und so ging es wieder weg. Nach dem Ereignis hatte ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder diese Attacken und meistens in totaler Ruhe. Ich rannte von Arzt zu Arzt und ließ mich untersuchen und alles war in Ordnung, trotzdem bekam ging die Probleme nicht vollständig weg und ich versuchte mich damit zu arrangieren, bekam es dann auch in den Griff und hörte Anfang des Jahres auch mit dem Rauchen auf. Begann wieder Sport zu betreiben und merkte eine Besserung, aber wieder auftretende Attacken stießen mich wieder zurück und ich dachte mir: „was ist denn nur mit mir los? Ich habe alles was ich wollte, mir gehts gut usw“ Dies löste in mir halt Zukunftsängste aus, mit einem Hang zu der einstellung: „Mein Leben ist endlich, also kann ich mich eh nicht lange über das erreichte freuen.“ TOTALER QUATSCH!“ Aber das Unterbewusstsein redet einem das nunmal ein auch wenn man das überhaupt nicht will.
    Ich denke auch, das der Fakt das ich keine Freundin habe, noch nie so wirklich hatte mich so sehr belastet, das ich mich wertlos und nicht gewollt fühle. Obwohl in meinem Umkreis, bei Freunden und Arbeitskollegen eine große Zuneigung erfahre und mich alle mögen, soweit ich das beurteilen kann 😉 Viel aus meinem Freundeskreis haben auch gesagt, „verstehe garnicht warum du noch keine Freundin hattest, bist doch ein soo klasse kerl und vom Charakter her ein Vorbild für viele Menschen!“……Sehr schön zu hören und das auch zu spüren, aber warum habe ich dann keine Freundin? Weil ich glaub ich nicht sehr viel Selbstwertgefühl habe und noch größer ist glaub ich die Angst, eine Enttäuschung zu erfahren oder gar eine Ablehnung.
    Ob das der Schlüssel zu dem ganzen ist? Aufjedenfall hat es mir gerade geholfen mir das alles mal von der Seele zu schreiben und RESPEKT an die jenigen, die meinen langen Text bis zu Ende gelesen haben! 🙂

    Vielleicht kann mich da jemand verstehen, aber momentan ring ich mit mir selber, ob ich wirklich schon depressiv bin oder ich die komplette Situation falsch bewerte…

    Danke für diesen Blog und Danke für die jenigen die sich vielleicht Zeit nehmen, mein text zu lesen und mir gegebenfalls ein Feedback zu geben. 🙂

    Ganz liebe Grüße

    Sascha

  97. Hallo ich bin 17 Jahre alt und habe seit dem ich 5 bin Depressionen weil ich nie als Mensch wircklich anerkannt würde ich würde immer wie Dreck behandelt über Jahre hinweg täglich zusammen geschlagen und hat bis heute nie jemand der mich verstanden hat oder der zu mir gehalten nicht meine Familie nicht die Menschen in meiner Umgebung und Freunde hatte ich bis heute auch nie ich stand sehr oft kurz vorm Suizid habe aber immer weiter gekämpft und nie aufgegeben in vielen Situationen meinen nicht relativ kurzem Lebens dachte ich mir was soll diese scheiße hier überhaupt. Aber ich habe solange gekämpft und Leuten geholfen die auf dem Weg waren auch depressive zu werden das es mir selber nur noch mehr Kraft graubt hat und von vielen dieser Leute habe ich nicht mal ein Danke bekommen aber mitlerweile hab ich Freunde und bin in einer glücklichen Beziehung ausserdem bin ich dabei eine Ausbildung zumachen und mein Leben glücklich zu leben Trost all der Probleme die ich wie zum Beispiel das ich ab und zu nervlich zusammen breche und aus buhrem hass und Trauer nicht mehr weiß ob ich mich oder andere verletzen soll aber da stehe ich drüber und reiße mich zursammen weil ich weiß das ich soweit gekommen bin und das ohne Tabletten und nicht alles wegwerfen will.

    Ich hoffe das ich damit ein paar Menschen hoffnung geben kann, weil egal wie schlecht die Welt scheint es gibt immer irgend etwas wozu es sich zu leben lohnt.

    Grüße Kai

  98. Vielen Dank für diesen tollen Post! Auch ich, 28 J. alt und aus der Schweiz, leide seit Jahren an dieser Krankheit und ich ich kann dir sooooo nachfühlen. Vor allem dieses „hey, das kenn ich doch auch..jeder hat mal einen schlechten Tag“ oder „Du musst nur positiv denken, dann kommt das schon wieder gut“….meine Fresse, wie oft musste ich mir solche Sprüche schon anhören?

    Das Problem liegt, wie du ebenfalls es so beschrieben hast, darin, dass die Depression oftmals nicht als Krankheit wahrgenommen wird und wenn, sicher nicht mit Krebs etc. gleichgestellt wird.

    Das Gefühl, dass einem nur ganz wenige WIRKLICH verstehen, tut einem manchmal echt weh. Aber dann wieder von anderen, vor allem ebenfalls jungen Leuten, wie jetzt von dir, zu lesen, dass es ihnen genaaaau so ergeht, wie einem selber und zu wissen, dass man nicht alleine ist, tut einem einfach nur gut.

    Ich wünsche dir alles Gute und möglichst wenige Momente in der Hölle.

  99. Wäre die Depression eine Person, dann würde sie mir überall hin folgen.

    Meistens, und vor allem wenn andere dabei sind oder ich beschäftigt bin, würde sie sich ruhig verhalten, nichts sagen und mich nicht belästigen. Meistens.

    Das bedeutet nicht immer. Beschäftigung oder andere Menschen sind kein Ausschlusskriterium.

    Manchmal wäre sie eine fiese Sau. Sie wäre eine gemeine, ungerechte, selbstgerechte und hinterhältige Person. Sie würde sich dann in den unmöglichsten Situationen auf mich stürzen, einfach so mit sich zu Boden reißen. Mich kämpfen lassen. Mich fest umklammert davon abhalten aufzustehen. Andere würden das nicht sehen, ich würde mein Lächeln wahren können. Das würde niemand bemerken. Einen Unterschied könnte man vermutlich nicht sehen. Dann würde ich da liegen in den Fängen der Depression, die mich fest gekrallt hätte und mir den Mund zu halten würde. Meine Augen würden um Hilfe schreien und ich würde mich währen bis ich ganz müde und erschöpft bin. Den Schmerz versuchen los zu werden aber bitterlich scheitern. Dann irgendwann würde die Depression mich los lassen, ganz langsam und fast nicht bemerkbar. Ich wäre also verstummt. Meine Stimme ganz verhohlen. Mein Körper schwach. Meine Muskeln zitternd. Meine Sinne ganz benebelt würde ich mich Stück für Stück von der Attacke erholen.

    Doch auch in den darauf folgenden Momenten würde die Depression nicht von meiner Seite weichen. Egal wo ich hin ginge, sie wäre schon da. Wenn ich mich umschauen würde, wäre sie da. Sie würde neben mir in der Bahn zur Arbeit sitzen, mir über die Schulter schauen bei der Arbeit, neben mir stehen wenn ich in der Schlange zu Kasse stehe, mich beim Zähne putzen über den Spiegel angrinsen, auch mit dem Fahrrad würde ich ihr nicht entkommen. Sie wäre überall. Und manchmal würde sie mir gemeine Sachen ins Ohr flüstern, mich zweifeln lassen an jedem Atemzug den ich tätige, an jeder Tätigkeit die ich ausübe, hätte sie was auszusetzen. Sie würde mich nicht in Ruhe lassen. Mir den Schlaf rauben und am nächsten Morgen schon wieder neben meinem Bett hocken. Man könnte ihr auch niemals den Mund verbieten, am Reden würde sie keiner hindern können. Wenn ich abends nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommen würde, würde sie da stehen hinter der Wohnungstür mit ausgebreiteten Armen und mich in ihre Fänge nehmen. Ich würde vielleicht vor Müdigkeit gar nicht dagegen kämpfen sondern mich in der Gewohnheit fast ein bisschen wohlfühlen. Schließlich wäre sie mir auch ein wenig vertraut.

    Sie wäre schließlich immer da. Immer und überall würde sie mich begleiten. Ich wäre nie mit mir oder der Welt alleine. Und doch so einsam wie niemand sonst.

    Wenn die Depression eine Person wäre.

  100. Hallo. Ich bin Miriam. Ich bin depressiv – nicht immer aber immer öfter. Persönlichkeitsgestört, war mal eine Diagnose. Ich bevorzuge: persönlichkeitsbesonders (wohlgemerkt, nicht besonders im Sinne von „besser als andere“ – einfach nur ich eben). Denn die Depression ist nur eine Seite: ich bin auch einfühlsam, gefühlvoll, aufmerksam. 1 Medaille, 2 Seiten. Und ich möchte gerne an der Medaille die positive Seite sehen. Ich bin Miriam. Ich bin persönlichkeitsbesonders.

  101. Hallo Tobi, auch wenn ich gerne schon früher gewusst hätte was mit mir los ist und ich deinen Blog früher schon gern gelesen hätte, bin ich froh das ich jetzt dazu gekommen bin. Dein Buch „morgen ist leider auch ein tag“ hat mir die Augen noch mehr geöffnet. Ich selbst leide schon sehr lange unter Depressionen und habe diese unbewusst Jahrzehnte mit Alkohol und Drogen selbst therapiert. Ich hab eine tolle Frau mit der ich nun 14 Jahre zusammen bin 5 davon verheiratet und 2 Kinder, sie hat auch Depressionen. Nun warn wir an einem Punkt im Leben wo wir uns nicht mehr konnten. Dann kam das Buch und hat mir so dermaßen die Augen geöffnet für beide Seiten, das ich nun viel besser damit umgehen kann. Danke vielmals das du es geschrieben hast. Wir gehen nun den Weg weiter gemeinsam und auch mit Therapie und allem was dazu gehört. Klingt vielleicht doof aber mein Leben wird lebenswerter. Danke Tobi mach weiter so. Lg

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